Westernstadt Merkendorf – ein Altstadtfest im Western-Stil

Die Mittelfränkische Gemeinde Merkendorf, nahe des Altmühlsees gelegen, hat sich da mal richtig was Tolles einfallen lassen. Schon vor zwei Jahren war diese besondere Art, ein Altstadtfest zu feiern, ein voller Erfolg und diesmal setzte man noch einen drauf. Am 13. und 14. Juli verwandelte sich die ganze Altstadt in eine einzige große Westernstadt mit herrlichen Dekorationen. Es gab reichlich zu Essen und zu Trinken und ein abwechslungsreiches Rahmenprogramm mit Kinderschminken, Westernspielen, Bullriding, Kutschfahrten und vielem mehr.

Der Eintritt war an beiden Tagen frei und die Resonanz des Publikums war enorm. Auf zwei Bühnen spielten insgesamt sieben Bands verschiedenster Stilrichtungen, zumeist jedoch Country Music. Auch für die Tänzer hatte man von den Bühnen genügen Platz gelassen, der auch fleißig genutzt wurde. Und das Wetter meinte es gut, an beiden Tagen schien die Sonne. Die Tänzer kamen sogar tüchtig ins Schwitzen.

Die drei Bands, die am Samstag ab 16:30 Uhr auftraten, kennt man in der Region bestens: Über die Band Rock n Rodeo, die seit 30 Jahren zu den festen Größen gehört, haben wir erst kürzlich beim Feuerwehrfest in Neuses ausführlich berichtet. Diese Band steht für eine energiegeladene Mischung aus Classic und New Country verschiedenster Stilrichtungen.

Eröffnet wurde der Nachmittag vom Trio Country Friends, gegründet erst 2020, das sind Musiker, die sich vor allem aus Spaß an der Country Music zusammengefunden haben und die vor allem bei den Line Dancern viele Freunde haben. Bandgründer Rudi Höck stammt aus Nordirland, lebt aber seit seiner Jugend in Franken. Deshalb weht hinter der Bühne auch immer eine irische Flagge.

Die Band CASH, für 21 Uhr auf der Stadthofbühne angekündigt, musste leider absagen. Sie stammt aus der Neumarkter Gegend und spielt Classic Rock, Coverversionen von den Beatles, den Eagles u.v.a. Da haben wir sicher etwas verpasst.

Dafür hat sich die Ansbacher Yukon River Band bereit erklärt, annähernd 5 Stunden zu spielen. Die Fans waren darüber hoch erfreut, zählt diese sympathische Truppe um Sänger Rudi Säckl doch schon seit rund 15 Jahren in Franken zum Inventar. Kürzlich gab es hier Wechsel in der Bandbesetzung, doch die haben nichts geschadet, im Gegenteil. Welche Freude, Hubert Konrad an der Steel Guitar wieder zu erleben!

Den Anfang am Sonntag machte bereits ab 11 Uhr Andy Nickel, der sich seit langem als Alleinunterhalter einen Namen gemacht hat. Von Alan Jackson bis Zac Brown Band, er hat alles im Programm, was die Tänzer so gerne mögen und er trägt es mit viel guter Laune vor.

 

© Jürgen Stier

Einen völlig anderen Ansatz wählen Bootcat aus Altdorf, die zu fünft, aber rein akustisch operieren. Sie bilden auch vom Musikprogramm her einen prima Kontrast, spielen sie doch genau jene Art von Country- und durchaus auch Western-Songs, die man von anderen Bands nicht hört. Man traut sich durchaus auch an anspruchsvolle Arrangements, wie „Hotel California“ heran und das verdient Respekt.

Einen weiteren Kontrast gab es am Nachmittag: Lonesome Andy & His One Man Band beherrscht wie kein anderer hierzulande die Musik Louisianas. Mit Slide-Gitarre und Harmonika entführt er de Zuhörer in die Bayous des Mississippi, spielt Swing, Delta-Blues und New Orleans Jazz, dass man Gänsehaut bekommt.

Krönender Abschluss für die Country-Fans war auf der Marktplatz-Bühne Tom Rascal & The Lakeland Cowboys. Auch über diese Top-Band, die hier in Vierer-Besetzung auftrat, muss man nicht mehr viel schreiben, wir kennen sie alles bestens mit ihrer gut abgestimmten Mischung aus Klassikern und New Country.

Wir gratulieren den Merkendorfern zu dieser gelungenen Veranstaltung und hoffen auf eine Wiederholung in zwei Jahren.

Fotos, wenn nicht anders angegeben: Karl Hofmann