Über die Matching Ties (zu deutsch: „Zusammenpassende Krawatten“) haben wir erst vor ca. zwei Monaten berichtet. Diese Folk Music-Band gibt es seit 1986, mehrere CD´s sind von ihnen erschienen. Buchen kann der Veranstalter die Band als Duo, Trio oder Quartett. Paul Stowe aus Salt Lake City, dessen Großeltern aus Schottland kamen, spielt Gitarre, BouZouki und irische Trommel. Die zweite Hälfte des Duos ist Trevor Morriss (London), spezialisiert auf Mandoline und Bouzouki. Beide leben seit langem in Bayern. Seit 36 Jahren spielen die beiden schon zusammen.
Organisiert wurde der Abend am 17.9.2022 vom Kulturförderverein K.I.S. e.V. in der großen Gemeindehalle. Hier erlebten wir die Matching Ties als Quartett: Sebastian Dorn aus Regensburg spielt hier die Fiddle und normalerweise ist der Nordire Dennis Bowers mit Uillean Pipes und Flöte dabei. Doch Dennis war diesmal verhindert, so half der ebenfalls in Regensburg beheimatet Sepp Zauner mit seiner Fiddle aus. Twin-Fiddles also, das kennen wir ja aus der Country Music, insbesondere vom Western Swing und das verlieh der Folk Music eine ganz neue, interessante Note. Wir hörten erneut eine höchst unterhaltsame Mischung aus Irish & Scottish Folk Music und einen mehrstimmigen Gesang, wie er schöner nicht sein kann.
Die Songs waren zum Teil die gleichen, wie wir sie beim Unplugged-Auftritt im Juli erlebt hatten. Doch auch ein Country-Hit aus den 80er Jahren ist dabei: Galway Girls“ von Steve Earle dürften vor allem die Line Dancer kennen.
Ein Paradestück der Band freilich ist das herrliche „Carrickfergus“, auch bekannt als „The Water Is Wide“. Es handelt sich um den Namen einer Stadt im Norden Irlands. Und in der gleichnamigen irischen Ballade ist es ein Sehnsuchtsort. Wehmütig erzählt der Song vom schmerzhaften Zurücklassen der geliebten irischen Heimat und der großen Liebe. Und von der Unmöglichkeit, das Meer zu überqueren, um beides wieder zu sehen.
Das besondere an diesem Abend war jedoch der Auftritt der O’Brannlaig Rinceoir Irish Dancers, die zur Musik irischen Stepptanz in Vollendung zeigten. Diese vier jungen Damen kommen erstaunlicherweise nicht aus Irland, sondern aus der Gegend am Bodensee und werden von einer Schweizerin trainiert. 2015 waren sie Weltmeister der World of Irish Dance Association. Das Publikum war begeistert.
Als Zugabe erlebten wir „Go Lassie Go“. Es war ein unvergesslicher Abend in einem herrlichen Rahmen.
Abschließend ein Hinweis an unsere hiesigen Country-Bands: die Halle in Schwanstetten wäre ideal geeignet für eine Country Night mit Tanz: Die Bühne ist groß, die Akustik perfekt und es gibt reichlich Platz zum Tanzen. Bestimmt würde sich der K.I.S. e.V. über eine Anfrage freuen. Kontaktdaten gibt es auf der Internetseite.