High South auf Deutschland-Tournee

Es ist nicht die erste Tournee dieses Trios aus Nashville und so kamen etliche Gäste, die High South schon 2018 bzw. 2020 erlebt hatten, mit viel Vorfreude zu den aktuellen Auftritten.
Unser Kollege Karl Hofmann hat das Konzert am 01.04.2022 in Untermeitingen besucht und seine Eindrücke schon wiedergegeben.

Ich konnte dem Abend am 19.04.2022 beim Treffpunkt zum Hans in Warmensteinach beiwohnen. Dort hatte man sogar eine tolle Vorband engagiert, die ich noch nicht kannte: „Big S“.

Wer New Country zu schätzen weiß, wird bei dieser Band fündig. Sie bietet ehrliche und handgemachte Musik ohne Firlefanz. Der Kopf der Band ist der Sänger und Songwriter Steve Maier, ein Mann mit toller Stimme. Seine ausschließlich selbst geschriebenen Titel hat er auf dem Album „Own World“ verewigt. Die Songs erzählen Geschichten, nicht nur von den schönen Seiten des Lebens, aber auch vom Künstlerdasein und auch einfach mal ganz ehrlich vom Scheitern und der Realität. Einige der Songs hat Steve mit angesagten Musikern und Produzenten aus Nashville aufgenommen. Der erste Auftritt der Band war 2018 bei European Country Music Awards. Überraschend kam Big S dort auf Platz 1 in der Kategorie Country Rock. Der Bassist von Big S war an diesem Abend leider verhindert, so übernahm Leadgitarrist Helli den Bass und Sänger Steve musste alle Melodien auf der Akustischen selber zaubern. Diese Aufgabe meisterte er bravourös. Am Cajon übrigens sahen wir einen alten Bekannten: Mike von ehemals Rebel Bunch.

Gegen 21 Uhr war es dann soweit. Was wir jetzt erleben durften, ist mit Worten kaum wiederzugeben. High South aus Nashville führen mit einer unglaublichen Perfektion die kalifornischen Songwriter- und Folk Music-Tradition fort, wie sie dereinst von Crosby Stills & Nash, aber auch Bands wie Poco und den Eagles begründet wurde.

Nur mit Akustikgitarren und Mundharmonika präsentierten sie uns einen Querschnitt ihrer eigenen starken Songs. Auf das Covern bekannter Klassiker ihrer Vorbilder verzichten sie zumeist.
Jamey Garner, der Virtuose auf der Mundharmonika, stammt aus Illinois, Kevin Kampos ist Kalifornier mit mexikanischen Vorfahren. Phoenix Mendoza hat das Trio kürzlich verlassen, sein Nachfolger Devon Pangle (auf den Fotos links) ist kein Unbekannter, er hat u.a. schon mit John Fogerty gespielt.

„Es tut verdammt gut, nach zwei Jahren wieder vor Publikum zu spielen“ ließen uns die Jungs, tief bewegt, wissen. Einen derart brillanten dreistimmigen Gesang wie von High South haben wir lange nicht mehr gehört und was die Jungs auf ihren Instrumenten zaubern, begeisterte das Publikum mit jedem Song mehr. „Joshua Tree“, ein Song der in der kalifornischen Wüste entstand, „Ghost Town“ oder „All We Need“, alle diese Meisterwerke erzählen Geschichten aus dem Leben, vermitteln aber vor allem Kraft, und Zuversicht.

Am Ende des ersten Sets überraschten sie uns dann doch noch und zwar mit einer ganz eigenen Version des Klassikers „Fishing In The Dark.
Wenn diese drei sympathischen Jungs Lust darauf haben, treten sie auch mal vor die Bühne und singen und spielen einen Song komplett unplugged, in diesem Fall „Honestly“.
Das ist dann das Highlight des Abends.

„Peace, Love & Harmony“ heißt einer ihrer eigenen Songs von 2020 aus dem gleichnamigen Album und der blieb uns nicht nur im Gedächtnis hängen, nein der ging auch direkt ins Herz, weil er Mut macht und Hoffnungen weckt, dass der Menschheit schon bald eine friedliche Zukunft beschert sein möge. Das ist nicht nur ein Song, das ist eine Botschaft.

Gegen Ende des Abends erlebten wir doch noch ein paar Cover-Songs: „Love The One You´re With” von Crosby Stills & Nash und als Zugabe sogar noch „Take It Easy“, „The Weight“ und den „Folsome Prison Blues“.

Die Gäste danken es mit frenetischem Beifall. Wir freuen uns jetzt schon auf die nächste Europa-Tournee dieses großartigen Trios.