Der im Bundesstaat Montana aufgewachsene Doug Adkins zählt zu den wenigen Country-Künstlern, die über die Country-Szene hinaus einem breiten Publikum bekannt geworden sind. Bekanntlich hat er ja vor zwei Jahren an der Fernsehsendung „The Voice of Germany“ teilgenommen. Bis in die Finalrunde hat er’s nicht geschafft. Wahrscheinlich war er einfach zu gut für diese Sendung. Doch seiner Popularität hat das Ganze sicher gut getan.
Regelmäßig kommen Besucher zu seinen Auftritten, die man sonst in der Country-Szene nicht sieht, die einfach mal neugierig geworden sind und Doug mal live erleben möchten. Das wiederum tut der ganzen Szene gut. Auf seiner Homepage kann man lesen, dass er mit 18 Jahren seine erste Gitarre geschenkt bekam und sofort seinen ersten Song geschrieben hat. Im Kopf hatte er eigene Texte und Melodien freilich schon viel früher.
So kommt es, dass man bei den Auftritten von Doug Adkins und seiner Band eine recht unterhaltsame Mischung aus Country-Klassikern und eigenen Songs zu hören bekommt.
Am 15.10.2022 konnten wir den Auftritt im Four Corners Saloon in Untermeitingen besuchen und waren sehr angetan. Doug spielt mit drei sehr professionellen jungen Leuten zusammen: am 5-saitigen Bass Rick Lenearts, an der E-Gitarre Tom Willems und am Schlagzeug Michael Trompeneers: Sonst ist an der Steel-Guitar noch Mark Horn dabei, aber der war leider erkrankt. Doug selbst spielt sehr gut Akustikgitarre und manchmal, je nach Laune, kommt er nach einer Set-Pause auch allein nur mit seiner Gitarre auf die Bühne und zelebriert ein bis zwei Country-Oldies.
Unter seinen eigenen Titeln ist wohl „Second Hand Heart“ der am besten gelungene. Im Übrigen baut er sein Programm sehr geschickt auf: Viele Oldies im ersten Set, von Don Williams, den Bellamys, Waylon Jennings oder Johnny Cash. Dann wird’s etwas rockiger mit Musik von Brooks & Dunn und auch etwas aktueller mit Songs von Zac Brown oder Alan Jackson.
Mit viel Power, kraftvoller Stimme und etwas Show werden bisweilen Klassiker wie „Amarillo By Morning“ zu regelrechten Hymnen. Als besonderen Effekt schnappt sich Doug Adkins bisweilen den Mikro-Ständer und positioniert sich auf der Tanzfläche oder im Publikum. Er singt und spielt mit ganzem Einsatz. Dass er nach dem zweiten Set sein Hemd wechseln muss, überrascht nicht.
Darf es mal ein Oldie von 1964 sein? „I’ve Got A Tiger By The Tail“ von Buck Owens! Nach dem Motto ‚das Beste kommt zum Schluss’ hat man sich für den dritten Set „The Dance“ (mit einem brillanten Gitarrensolo), „Beer For My Horses“, einen Rolling Stones-Klassiker und „Waggon Wheel“ aufgehoben. Doug und seine Band sind nicht nur fleißig, sie haben sichtlich Freude an der Musik. So kam es, dass die Show bis deutlich nach 1 Uhr gedauert hat. Respekt!
Noch ein Hinweis zum Programm der nächsten Monate im Four Corners Saloon: Dies kann man den Fans nur ans Herz legen. Es verspricht viel Abwechslung mit Country, Rockabilly und sogar eine Silvesterparty wird es heuer wieder geben! Da sollten wir Wirtin Marianne nicht hängen lassen und fleißig erscheinen. Beim Studium der Speise- und Getränkekarte fiel uns im Übrigen auf, dass hier in der letzten Zeit nichts teuerer geworden ist. Alle Achtung!