Coppo Kärner & Lowell auf Deutschland-Tournee

Was zunächst wie eine Verlegenheitslösung aussah, hat sich offenbar zu einer bestens eingespielten Band entwickelt. Wir erinnern uns: John Lowell (Gesang, Gitarre) und Ben Winship (Gesang, Mandoline), beide aus den USA, traten zusammen unter dem Namen „Growling Old Men“ auf, dabei sind die beiden weder alt noch brummig, sondern zwei exzellente Musiker, die Bluegrass-Music mit Country, Western und Folk-Music vereinen. Verschiedene Gastmusiker aus Europa haben da schon mit den beiden zusammen gespielt. Weil Ben Winship unter Rückenproblemen leidet, mag er nicht mehr auf Tourneen gehen. Deshalb holte mal für die 2021er Tournee den Italiener Martino Coppo (Mandoline, Gesang) von der italienischen Band Red Wine hinzu, den kennen die Fans bereits von Auftritten u.a. beim Bluegrass-Festival in Birkenried. Dritter Man auf der Bühne war der aus Oberfranken stammende Allround-Musiker Thomas Kärner, der die beiden mit Kontrabass und Gesang unterstützte und auch zusammen mit seiner Frau Herta als Tour-Manager fungierte. Offenbar haben sich die drei im vergangenen Jahr derart gut kennen und schätzen gelernt, dass sie beschlossen, in dieser Formation künftig regelmäßig aufzutreten. Folglich nennen sie sich nun, alphabetisch korrekt, „Coppo Kärner & Lowell“. 

Am 14.10.2022 gastierte dieses Trio zum Abschluss ihrer Tournee im Gasthof zur Post in Leipheim. Veranstaltet wurde der Auftritt von den Country und Western Friends Kötz 1982 e.V.
Um 20 Uhr begrüßte der Vorsitzende Peter Wroblewski das Publikum in seiner typisch freundlichen, warmherzigen Art. Wir erlebten einen stimmungsvollen Abend mit etwa 50 Gästen, die alle sehr aufmerksam bei der Sache waren.

Es war eine herrliche Mischung aus Country, Folk und Bluegrass, die uns die drei sympathischen Herren präsentierten. Viele der Songs hat John Lowell in bester Singer-Songwriter-Tradition selber geschrieben. Andere kennt man durchaus von Bluegrass-Bands, z.B. solche Klassiker wie „Blue Ridge Mountain Home“ oder auch den Merle Haggard-Hit „Ramblin´ Fever“. Man sagte über John Lowell gerne, dass seine Songs eher von der nachdenklich-melancholischen Art seien, aber nicht alle: „Walkin´ My Blues Away“ ist voller Kraft, Optimismus und Zuversicht und dieses Gefühl überträgt sich augenblicklich auf den Zuhörer. „If Hollywood Don´t Need You“ ist ein weniger bekannter Titel von Don Williams, der es verdient, mal gesungen zu werden. Natürlich dürfen solche Folk-Klassiker wie „Paradise“ von John Prine nicht fehlen ebenso wie das sehr irisch klingende Instrumental „Road To Spencer“ von Ricky Skaggs.

Alle Instrumente wurden nur über Mikrofone verstärkt, das hat sich bei dieser Art akustischer Musik seit langem bewährt, ebenso wie der Gesang über ein Zentral-Mikro. Vom ersten Song an merkt man, dass alle drei Meister auf ihren Instrumenten sind und der mehrstimmige Gesang klingt toll. Wir erlebten ein höchst kreatives Trio, resultierend aus der unterschiedlichen Herkunft der drei freundlichen Herren. Besonders gefreut haben wir uns dann noch über eine herrliche Interpretation des Welthits „Gentle On My Mind“. Der Applaus des begeisterten Publikums sprach für sich. Der Abend wurde übrigens auf Video aufgezeichnet. Man darf gespannt, wie das Ganze veröffentlicht wird.