Bluegrass Night in Birkenried mit ‘The Sacred Sounds Of Grass’

Die Country & Westen Friends Kötz 1982 e.V. hatten eingeladen und es wurde eine höchst stimmungsvolle Bluegrass- Night im gemütlichen Kulturgewächshaus in Birkenried, nahe Günzburg. Vor immerhin 42 Jahren gründeten die beiden Brüder Sam und Thilo Hain in Dillenburg/Hessen eine Band, die einige Zeit brauchte und auch einige personelle Wechsel erlebte, ehe sie zu einer festen Größe in der deutschen Bluegrass- Szene heranreifte.

Die aktuelle Besetzung der „Sacred Sounds Of Grass“: Thilo Hain (Banjo, Vocals), Sam Hain (Mandoline, Vocals), Alfred Bonk (Bass, Vocals) und Heiko Ahrend (Guitar, Vocals). Da Heiko Ahrend nicht immer verfügbar ist, kommt, so wie an diesem 31.07.2021, regelmäßig der bestens bekannte Gitarrist Norbert Dengler aus dem Raum Stuttgart zum Einsatz, den man von vielen anderen Country- und Bluegrass- Formationen kennt.

‘The Sacred Sounds of Grass’ waren nun schon zum fünften Mal in Birkenried zu Gast und das muss ja einen Grund haben. Diese vier Herren präsentieren Bluegrass- Music wie aus dem Lehrbuch mit herrlichen Instrumentalsoli und perfektem mehrstimmigem Gesang. Witzigerweise weist Alfred Bonk, der das Instrument mit den tiefsten Tönen spielt, die hellste Tenorstimme auf. Mit der klassischen Besetzung Mandoline, Banjo, Gitarre und Kontrabass zelebrieren die vier teils bekannte Bluegrass- Classics, aber durchaus selbst geschriebene Instrumentals, wie den „Stony Path“, überbieten sich dabei geradezu gegenseitig an Virtuosität bei den Soli. Sam Hain übt seit kurzem auch fleißig Geige und gab davon auch schon eine vielversprechende Kostprobe.

In erster Linie aber begeistert uns bei dieser Band immer wieder der Gesang, vor allem der herrlich harmonierende Chorgesang, den sie u.a. bei Gospels wie „How Great Thou Art“ eindrucksvoll unter Beweis stellen. Die Songs stammen meist von bekannten Bluegrass- Größen wie Flatt & Scruggs, Don Reno, den Stanley Brothers und natürlich vom Vater der Bluegrass- Music, Bill Monroe höchstpersönlich. Auch Jimmy Davis, der singende Gouverneur von Louisiana kam mit seinem „Plant Some Flowers“ aus dem Jahr 1942 zu Ehren. Beeindruckend ist auch das Wissen, welches sich diese Herren in der langen Bandgeschichte erarbeitet haben. Sie kennen praktisch jeden bedeutenden Musiker dieses Genres samt seiner wichtigsten Werke und wissen interessante Hintergrundgeschichten zu erzählen, gewürzt mit einer gesunden Portion trockenem Humor und etwas Selbstironie.

Unser Gastgeber Peter Wroblewski hatte nicht zuviel versprochen, denn das Publikum war hellauf begeistert, sodass Zugaben („I Saw TheLight“) gegeben werden mussten.