Am 3. November gab im Berliner Frannz Club der Kanadier Alexander Ludwig eines von drei Konzerten auf deutschem Boden.
Der vor allem als Schauspieler bekannte Sänger hat vor kurzem ein Country Album veröffentlicht.
Die Tatsache, dass er primär als Schauspieler aktiv ist hat beim Verkauf der Tickets für alle drei Events sicherlich geholfen, denn alle drei Konzerte waren restlos ausverkauft. Gerade in Berlin war deutlich zu erkennen, dass der grösste Teil der Anwesenden in erster Linie nicht wegen ihrer Liebe zur Country Music vor Ort waren.
Der aus Bayern stammende Nik Wallner hat für den deutschen Teil der Tour den Part des Openers übernommen. Der sympathische 29jährige hatte sichtlich Freude daran vor dem Berliner Publikum zu stehen. Genau wie viele englischsprachige Country Songs handeln auch seine Lieder vom einfachen Landleben, von Bodenständigkeit, Heimatverbundenheit und Familie. Und genau wie in der englischsprachigen Country Music gibt es den einen oder anderen Song mit einer gehörigen Portion Augenzwinkern.
Deutschsprachige Country Music mag nicht jedermanns Sache sein, Nik Wallner hat es jedoch geschafft eine, wenn auch kleine, Brücke zu schlagen. Möglicherweise kann er dazu beitragen, das Country Music auf deutsch cooler wird.
Um pünktlich 21 Uhr betrat dann der Main Act Alexander Ludwig die Bühne. Der in Vancouver aufgewachsene Kanadier mit deutschen Wurzeln bestritt das Konzert mit einem sehr ausgewogenen akkustischem Set up.
Was für viele Musiker ein Alptraum ist, wurde bei diesem Konzert zu einem wunderbaren Moment ein wenig in die Geschichte des Künstlers einzutauchen… Während des zweiten Songs bereitete die Gitarre des Sängers einige Probleme. Und so wurde der Zeitraum das Problem zu lösen zum erzählen der eigenen musikalischen Geschichte genutzt. Vom Gitarre spielen lernen, bis zu einem 15 Jahre alten, mit dieser Tour eingelösten Versprechen. Denn im Laufe der erzählten Geschichte stellte sich heraus, das der erste Gitarrenlehrer tatsächlich mit seinem inzwischen erfolgreichen Schüler auf der Bühne stand.
Eine solch wunderbare Geschichte von Erfolg, Versprechen und Worttreue stellt die Musik fast ein wenig in den Hintergrund.
Neben den auf dem Album „Highway 99“ vertretenen Titeln „Faded On Me“ und „Sunset Town“ bekam das Publikum auch den von Craig Campbell geschriebenen und veröffentlichten Titel “Outskirts of Heaven” zu hören.
Leider war das Konzert nach nur 45 Minuten und nur einer Zugabe sehr schnell vorbei. Was neben dem Nichtvorhandensein von wirklich Künstlerbasierten Merchandise -Produkten doch etwas Enttäuschung veruraschte.
Ein nettes kleines Konzert. Aber gerade in Berlin war doch etwas sehr spürbar, die Fans des Schauspielers Alexander Ludwig waren klar in der Überzahl. Das hat tatsächlich dazu geführt, das keine so wirkliche Atmosphäre aufkommen wollte.
Schade, den beide Musiker haben wirklich wunderbare Moments und Lieder geteilt.