30 Jahre Countryfest in Eichelsdorf

Wir haben wieder mal ein Jubiläum zu vermelden: Seit 30 Jahren schon gibt es dieses beliebte Country-Festival in Franken schon. In den letzten beiden Jahren fiel es aus, doch nun gab es Nachholbedarf.

Am 8. und 9. Juli 2022 stieg diese gigantische Party und die Zuschauer-Resonanz stellte alles in den Schatten, was wir früher erlebt hatten.

Eichelsdorf liegt bei Hofheim in Unterfranken. Ausgerichtet wird das Ganze von der Familie Häpp, die dort auch jedes Jahr an beiden Abenden unter dem Namen Four Roses Band selbst auf der Bühne steht. Das Fest war erneut ein voller Erfolg. Weit mehr als tausend Gäste dürften es jeden Abend gewesen sein, die hier im Freien und bei Sommerwetter tolle Country Music genossen und bis spät in die Nacht feierten. Wir konnten diesmal nur am Samstag zugegen sein, weil das Fest der Country und Western Friends Kötz e.V auf das gleiche Wochenende fiel.

Verändert hat sich seit unserem letzten Besuch kaum etwas, nur das Ambiente, einschließlich einer großen Tanzfläche, ist noch besser geworden. Die Verpflegung war gut wie immer, die Preise sind moderat und der Eintritt ist nach wie vor frei. Einen Saloon gibt es natürlich auch. Das alles wird nur zu diesem Fest mit viel Einsatz aufgebaut und danach wieder eingelagert.

Was uns die Four Roses Band präsentierte, war einmal mehr vom feinsten: Top-Hits der Country Music aus den letzten 30 Jahren, absolut professionell und mit einer unbändigen Spielfreude vorgetragen, dazu gibt es auch immer etliche Raritäten, bei denen man erst mal nachschlagen muss, wer die im Original gesungen hat. „A Cowboy And A Dancer“ von Tracy Byrd ist so einer. Ein Schwerpunkt der Band sind die Songs von Garth Brooks, aber auch George Strait, Alan Jackson und die Eagles kommen zu Ehren. Weil Vater Mario Häpp, der hier mit seinen Söhnen und seiner Tochter agiert, eine Steel-Guitar spielt, klingen die Songs dann auch so wie sie der echte Country-Fan hören möchte. Kein Zweifel: diese Band zählt zu den besten im Lande und sollte öfter als nur einmal im Jahr auftreten.

Die zweite Band an diesem Samstagabend war Lonnie Dale & Band, diesmal in der klassischen Vierer-Besetzung: Lonnie selbst spielt Akustikgitarre und singt solo. Am Bass finden wir Rüdiger Waldner, Leadgitarre spielt Kevin Mackle und das Schlagzeug der junge Toni Urbanski. Erwähnen wollen wir auch in diesem Zusammenhang den langjährigen Techniker der Band, Howie Kolb. Lonnie Dale ist mehr als nur ein Country-Sänger, er ist ein Entertainer. Da springt der Funke zum Publikum schnell über, meistens zumindest. Warum das Publikum in Eichelsdorf etwas verhalten reagiert hat, ist uns nicht bekannt. An den Songs kann´s nicht liegen: „Pickup Man“, „Beer For My Horses“ oder „Six Days On The Road“, das sind schon jetzt Klassiker. Ansonsten hörten wir Marty Stuart, Garth Brooks oder Dwight Yoakam. Lonnie Dale und seine Jungs sind eine Band, die einfach auf große Festivals gehört.

Erwähnen sollte man noch den Freitagabend, als die Four Roses Band sich die Bühne mit der Yukon River Band teilte. Die Yukons sind freilich im Moment vom Pech verfolgt. Sänger und Bandgründer Rudi Säckl fällt wegen Krankheit wohl das ganze Jahr aus. Und pünktlich zum Festival in Eichelsdorf verhagelte es seinem Vertreter, dem Keyboarder Jörg Deistler die Stimme. Man wollte schon fast absagen, doch mit Horst und Klaus (Hatehill County) sowie Paul (ehemals Blue Ridge Mountain und Texas Wings) fanden sich im Publikum drei Akteure, die bereitwillig einsprangen und den Abend retteten. Das muss recht lustig zugegangen sein, weil man nie zusammen geprobt hatte.

Ein Besuch auf diesem großartigen Festival in Eichelsdorf ist für 2023 fest eingeplant.