The Wild Ride im Four Corners Saloon

Es ist an der Zeit, mal eine Band vorzustellen, über die wir noch nie geschrieben haben, dabei gibt es sie schon seit gut fünf Jahren. Es handelt sich um eine Country-Rock-Band aus München, die das Ziel hat, topaktuelle Country-Musik aus den USA auf unsere Bühnen zu bringen.
In der Tat: die Musik von The Wild Ride klingt ziemlich rockig, ist aber dennoch Country in Reinkultur.

Stellen wir die Band mal kurz vor: Frontmann und Leadsänger ist Jamey Blacksmith, Gitarrist und Songwriter Richie Ryna, Gitarrist Billy Jackson sowie Bassist „The Digger“ und Drummer Earny Covax. Letzteren kennen die Fans bereits von Bands wie Custer oder Rock ´n Rodeo. Seit einem Jahr ist noch eine Dame hinzugekommen: Fiddlerin Christin McLintock aus Baden-Würtemberg und ihr Mitwirken tut der Band richtig gut.

Was diese sechs engagierten Leute präsentieren, ist nicht nur ein Konzert, das ist eine wahrhaft energiegeladenen Show, bei der insbesondere Jamie Blacksmith tolle Entertainer-Qualitäten beweist und das Publikum ein ums andere Mal mit einbezieht.
Ein paar Klassiker, die jeder kennt, sind natürlich im Programm, etwas „God Blessed Texas“, „Mercury Blues“ oder „Some Days You Gotta Dance“ und natürlich darf in solch einer Show Garth Brooks nicht fehlen, in diesem Fall „Ain´t Goin´ Down Till The Sun Comes Up“.
Das meiste aber sind aktuellere Hits, wie „1,2 Many“ von Luke Combs oder „Head over Boots“, „Country Folks Livin Loud“. Besonders scheinen sie Keith Urban zu mögen, von dem haben sie gleich drei Hits im Programm: „You Look Good in My Shirt“, „Somebody Like You“ und „Who Wouldn´t Wanna Be Me“.

Wir erlebten drei Sets und immer zum Set-Ende wurde das Tempo etwas angezogen.
Einen gelungenen eigenen Song namens „Wild Ride – The Parteey Song“ haben sie auch dabei und bei dem geht richtig die Post ab. Ist das dann noch Country oder schon Rock? Nein, keine Sorge, es ist durchweg Country pur; sie spielen nur manche der Songs etwas härter als im Original. Es ist doch gut, dass wir in unserer Region solch unterschiedliche Bands haben: die einen pflegen die ganz traditionelle Country Music, andere unterhalten uns mit den Klassikern der letzten 30 Jahre und The Wild Ride bringt uns New Country mit einer gesunden Prise Rock.
Gefallen hat´s den Leuten jedenfalls, und obwohl noch kein Tanz erlaubt war, entwickelte sich der Abend zu einer ausgelassenen Party. Schön war auch, dass man ein paar Raritäten hörte, die wir alle noch gut kennen, z.B. „Save A Horse, Ride A Cowboy“ von Big & Rich. Und für die Fans der etwas traditionellen Klänge gibt´s eine traumhaft schöne Fassung von „Amarillo By Morning“ sowie das herrliche „Dixieland Delight“. Speziell bei diesen beiden Titeln beweist Christin McLintock, dass sie zu den besten Fiddlern im Lande gehört, mal gefühlvoll und mal richtig fetzig. Gesang und Mundharmonika beherrscht sie im Übrigen auch.

Zugaben mussten sein, denn das Publikum tobte: das unvermeidliche „Sweet Home Alabama“ passt perfekt zu dieser Band und bei „Free Fallin´“, einer Songperle von Tom Petty sangen alle aus vollem Hals mit.
Krönender Abschluss: „Rock n Roll Cowboy“ auf deutsch (Original von Jason Aldean), bei dem Jamie genau das heraus lässt, was ihn bewegt, was ihn motiviert, auf der Bühne zu stehen und den Fans Freude zu bereiten. Schöner kann man einen solch gelungenen Abend nicht abschließen.

Fotos: Karl Hofmann