The Why Not Band beim Irschinger Bazi

Das Lokal „Irschinger Bazi“, auch Irschinger Eventsaal genannt, in dem öfters Countrybands auftreten, befindet sich in Vohburg an der Donau, wenige Kilometer von Ingolstadt entfernt. Es handelt sich um einen gemütlichen Saal mit ausreichend großer Tanzfläche und guter Akustik. Für eine kleine Auswahl an Speisen ist gesorgt, der Service klappt bestens und die Gastgeber sind freundlich. Man kommt also gerne wieder, zumal da immer wieder ganz unterschiedliche Bands engagiert werden.

Am 17.02.2024 konnten wir dort eine der dienstältesten Countrybands Deutschlands genießen. Die im Raum Augsburg beheimatete Why Not Band wurde bereits 1985 gegründet und spielt in der jetzigen Besetzung schon annähernd fünfzehn Jahre zusammen. Lediglich der Schlagzeuger Yogi, der vor zwei Jahren leider verstorben ist, musste ersetzt werden. Dass die Bandmitglieder zumeist schon im gesetzten Alter sind, verwundert nicht, doch das heißt nicht, dass sie nur angestaubte Country Music spielen, im Gegenteil. Selten hat man eine Band erlebt, die so viele Raritäten ausgegraben hat wie die Why Not Band. Bei zahlreichen Songs muss selbst der Fachmann erst mal nachschauen, von wem die im Original stammen.

Bandgründer Joachim Adamczuk (Gesang, Akustikgitarre) stammt aus Berlin und seine Frau Babs kommt ursprünglich aus dem Ruhrgebiet. Zwei exzellente Leadgitarristen gibt es in der Band, die sich die Solo-Parts gerecht aufteilen und Babs hantiert gekonnt mit Mandoline und Banjo. Noch eine weitere Stärke der Band: Fünf der Musiker können sehr gut singen und natürlich darf jeder mal den Sologesang übernehmen. Bassist Hans beherrscht z.B. eindrucksvoll die Stimmlage von Johnny Cash. Auch der Chorgesang klingt stark.

Zum Anfang und Ende jedes Sets erklingt üblicherweise ein Gitarren-Instrumental, zum Beispiel das geniale „Apache“ von den Shadows aus dem Jahr 1960. Ein besonderes Kabinettsstück der Band ist „Ghost Riders“ mit einem kurzen aber starken Schlagzeugsolo. Ansonsten erlebten wir, neben wenigen bekannten Standards, selten gespielte Titel, z.B. „Strong Enough To Break“ von Beccy Cole oder „Ball & Chain“ von Paul Overstreet.

Und dann gab es noch eine Besonderheit: Julian, der junge Soundmischer, wurde auf die Bühne gebeten und durfte mit Babs ein Duett singen, den Klassiker „Grandpa“ von den Judds. Wir merkten schnell, warum: der junge Mann hat Gold in der Kehle, er singt und spielt nämlich ansonsten bei einer siebenköpfigen Partyband, die u.a. auch auf dem Oktoberfest auftritt. Fazit: die Fahrt zum Bazi hat sich gelohnt, wir erlebten einen Abend, wie er abwechslungsreicher nicht sein kann.