In der Februar-März Ausgabe des SALOON (hier lesen) haben wir einen Veranstaltungsort erstmals erwähnt, der Großes in Sachen Country plant.
Das Weingut Goger in Sand am Main liegt ca. 20 km westlich von Bamberg und bietet im ersten Stock einen hübschen Saal, der sich für Tanzveranstaltungen bestens eignet. Damals, beim Auftritt der Four Roses Band, ging es reichlich eng zu, doch diesmal, wohl aufgrund eines zeitgleich in der Stöckacher Mühle stattfindenden Live-Konzerts, war der Ansturm der Fans eher gemäßigt. So blieb auf der Tanzfläche immer genügend Platz und die Tänzer hatten sichtlich ihre Freude.
Für die Unterhaltung sorgte am 25.02.2023 eine fränkische Countryband, die wir vor vier Jahren erstmals erwähnt haben. Blenden wir mal zurück in das Jahr 1994: die Band Hatehill County (der Bandname ist sozusagen wörtlich gemeint: die Band war im Haßbergkreis beheimatet), damals speziell bei den Fans in Unterfranken sehr beliebt, löste sich damals auf. Die Musiker sind natürlich nicht untätig geblieben und spielten bei diversen anderen Bands. Aufgrund eines zufälligen Treffens beim Altstadtfest in Ebern 2016 kam es zu einer Reunion nach fast 23 Jahren! Seit Anfang 2017 stehen Hatehill County wieder auf den Bühnen, bislang hauptsächlich heimatnah, doch das wird sich hoffentlich bald ändern. Wir haben es hier mit einer hochkarätigen Band zu tun, die sich vor allem durch hervorragenden Gesang und ein starkes, alternatives Musikprogramm auszeichnet, das sich wohltuend von dem anderer Bands abhebt.
Stellen wir die Bandmitglieder mal vor: Klaus „Flopsi“ Pflaum (Gesang, Gitarre), Horst Dörr (Bass, Gesang), Hubert Konrad (Steel Guitar, Mandoline), Ronald Bernhard (Schlagzeug) und Christian Voigt (Gitarre, Gesang) kennt man noch von der ehemaligen Besetzung. Nur die damalige Sängerin Bärbel stand nicht mehr zur Verfügung, doch man fand mit Marion Degel die perfekte Nachfolgerin. An diesem Abend beim Goger freilich gab es auch ein Wiedersehen mit Bärbel, die für ein paar Songs mit auf die Bühne kam und die offenkundig nichts verlernt hat.
Die Band ist im Übrigen sehr engagiert und fleißig: fünf Sets waren angesetzt, davon die ersten drei mit je 15 Songs. Das war freilich etwas zu optimistisch, man muss bald etwas kürzen Dennoch: Wir erlebten mehr als fünf Stunden herrliche Countrysongs, bei etlichen davon musste man tatsächlich erstmal nachschlagen, wer die im Original eigentlich gesungen hat. „Part Of Me, Part of You“ von Glen Frey, „You Made Life Good Again“ von der Nitty Gritty Dirt Band oder “Ramblin´ Again” von den Ballamys sind solche Beispiele. Zu den Paradestücken von Hatehill County zählen auch „Amy´s Back in Austin“, „Seven Bridges Road“ und „Take It To The Limit“. Sehr lobenswert: „Thank God For The Radio“ in der Originalversion der Kendalls von 1982. Ein richtiger Ohrwurm freilich ist das hierzulande kaum bekannte „Money Can´t Buy Love“ von der Kyle Bennet Band. Und schließlich hat die Band mit „Livin´ In Hatehill County“ auch einen eigenen Titel im Programm. All das macht viel Freude.
In Kürze startet die Biergarten-Saison beim Goger und man darf gespannt sein, wer da noch alles spielen wird. Die weiteren Auftritte von Hatehill County werden wir ebenfalls verfolgen.