Schon zum 31. Mal fand in der Sporthalle des SV Kist bei Würzburg die traditionelle Country-Night statt. Es ist schon beeindruckend, wie viele Bands da in diesen vielen Jahren schon aufgetreten sind.
Heuer, am 11.01.2020, stand eine im Raum Stuttgart beheimatete Band auf der Bühne, die man in Franken sonst selten zu Gesicht bekommt. Lediglich beim Truckerfestival an Pfingsten in Geiselwind ist Sawyer regelmäßig zu Gast. Dabei ist diese siebenköpfige Band schon seit 15 Jahren im ganzen deutschsprachigen Raum unterwegs.
Es ist eine gelungene Mischung aus Country-Klassikern, New-Country, bisweilen etwas rockig, mit viel Gitarren- und Keyboard-Sound, die uns Sawyer präsentiert und die kommt gut an beim Publikum. Das liegt sicher auch daran, dass da viele Songs dabei sind, die man von anderen Bands selten oder nie aufgetischt bekommt. „Tonite The Bottle Let Me Down“ von Merle Haggard, „Stranger In My House“ von Ronnie Milsap oder „Six Days On The Road“ von Dave Dudley sind typische Beispiele aus der guten alten Zeit. Bei so starken Songs wie „Rose Garden“ von Lynn Anderson oder „Independence Day“ von Martina McBride beweist Sängerin Claudia, dass sie zu den Besten gehört. 
Bemerkenswert ist, dass Sawyer über vier gute Gesangstimmen verfügt, denn neben den beiden Frontleuten Claudia und Mandi können auch Keyboarder Marcus und Bassist Steffen sehr gut singen. Das beweisen sie nicht zuletzt bei dem Klassiker „You Can Depend On Me“ von Restless Heart, vierstimmig gesungen. Eigentlich könnte sich Sawyer noch an mehr solch anspruchsvolle Gesangs-Arrangements heranwagen, das Zeug dazu haben sie. Neueres gibt es auch: „Welcome To The Future“ von Brad Paisley oder „Wild West Show“ von Big & Rich.
Man kommt aus dem Staunen nicht mehr heraus, was diese Band da alles ausgegraben hat. Auch Musik aus deutscher Produktion ist dabei: „Never Ever“ von Texas Lightning etwa. In der Sporthalle gibt es natürlich auch eine Tanzfläche, die praktisch den ganzen Abend voll ist, denn die Line Dancer reisen zu diesem Event stets aus allen Teilen Frankens an. 
Man hätte diesmal die Tanzfläche sogar etwas größer gestalten können, denn die Halle war nicht restlos ausverkauft. Dennoch muss man den Sportverein Kist loben. Nur wenige Country-Veranstaltungen gibt es über so viele Jahre und ein ums andere Mal klappt die Organisation bestens. Und man hat den Mut, immer wieder neue Bands zu präsentieren.
Mit Sawyer macht man jedenfalls nicht falsch: diese sieben Akteure sind fleißig, beweisen viel Spielfreude und garantieren dem Publikum eine gigantische American Saturday Night Party. „Tell Me Why“ von Wynonna Judd oder „What About Now“ von Lonestar, diese Songs machen einfach Freude.