Auf nach Utrecht … Iris DeMent LIVE

Als ich erfahren habe, dass die zweifach Grammy nominierte Sängerin und Songschreiberin Iris DeMent ein exklusives Konzert in Utrecht spielt, habe ich mir gleich mein Ticket und den Busfahrschein in das fast 700 Kilometer entfernte Utrecht gekauft. Immerhin hat Iris DeMent einen meiner absoluten Lieblingssongs ‘No Time to Cry’ geschrieben, Merle Haggard hat ihn auf seinem “1996” Album aufgenommen und Joe Nichols hat ‘No Time to Cry’ ebenfalls gecovert.

Am 16.01 war es endlich im soweit.

Eröffnet wurde der Abend von Pieta Brown aus Iowa. Sie präsentierte eindrucksvoll Songs von ihren neuen Album “Freeway “wie die wunderschöne Ballade ‘Ask For More’ oder ‘Bring Me’.  Sie erzählte die Geschichte wie Sie vor einigen Jahren als Support für JJ Cale engagiert wurde und Tom Petty höchst persönlich im Publikum saß. Sie widmete ihren Song ‘I’m a faller too & I’m falling just like you’ an diesem Abend den Gedanken an JJ Cale und Tom Petty.
Nach einer kurzen Umbaupause betrat endlich Iris DeMent die dunkel gehaltene Bühne. Sie setze sich an Ihren schwarzen Konzertflügel, lächelte kurz und spielte das Stück ‘Mornin’ Glory’ von ihrem ersten neuen Album nach 16 langen Jahren Schaffenspause. Sie spielte auch einige Gospels an diesem Abend, teils eigene wie ‘The Night I Learned How Not to Pray’ oder ‘He Reached Down’ aber auch Traditionelle Stücke wie ‘Leaning on the Everlasting Arms’ aus dem Jahr 1887. Ihre Version dieser alten Hymne wurde übrigens im Film “True Grit” verwendet. 
 
Zwei weitere Höhepunkte waren für mich die Ballade  ‘Makin My Way Back Home’ aus ihrem Album “Sing The Delta”. Sie erzählte dazu, dass die Country Legende Tammy Wynette Sie inspirierte diesen tollen Song zu schreiben. Das Publikum im ausverkauften Großen Saal im Tivoli hörte gebannt zu, man hätte sprichwörtlich eine Stecknadel fallen hören können. Ein wirklich besonderes Highlight war der Song ‘No Time to Cry’ aus ihrem Album “My Life” aus dem Jahr 1996. Ihn hatte ich mir in der Pause gewünscht. 
 
An diesem Abend spielte Iris DeMent auch zwei  vertonte Gedichte der Russischen Poetin Anna Akhmatova (1889-1966) von ihren Album namens “The Trackless Woods”. Die letzte Zugabe an diesem Abend war einer ihrer großen Erfolge aus dem Jahr 1992: Der Song ‘Let The Mystery Be von ihrem Debüt Album “Infamous Angel”. Das renommierte Magazin Rolling Stone kürte dieses Album als eins der wichtigsten Alben der 90er. 
 

Es war ein toller Konzert Abend mit Iris DeMent im Tivoli. 

© Sebastian Timm