High South Live in Warmensteinach

Es ist bereits die sechste Tournee dieses Trios aus Nashville und so kamen viele Gäste, die High South schon seit 2018 erlebt hatten, mit viel Vorfreude zu den aktuellen Auftritten. Am 01.06.2024 waren sie beim Treffpunkt zum Hans in Warmensteinach zu Gast, wo man sie bereits bestens kennt.

Veranstalter Kurt Keller legt Wert darauf, dass ein solcher Abend mit einem gebührenden Vorprogramm eröffnet wird. Auch diesmal gelang eine Überraschung. Das Duo Vintage & so, in Warmensteinach beheimatet, präsentierte uns ein halbstündiges Programm, das uns perfekt auf das einstimmte, was folgen sollte, nämlich drei Songs von Chris Stapleton, gefolgt von Musik von Led Zeppelin, Fleetwood Mac und Joe Bonamassa. Dass man letztere Songs rein akustisch, nur mit einer starken Gesangstimme und einer Akustikgitarre vortragen kann, war uns neu und verdient Bewunderung. Barbara und Harry heißen die beiden sympathischen Künstler und man sollte sie sich merken, vor allem wenn man z.B. ein Wohnzimmerkonzert oder eine Konzertveranstaltung im kleineren Rahmen plant.

High South aus Nashville führen die kalifornischen Songwriter- und Folk Music-Tradition fort, wie man sie von Crosby Stills & Nash und anderen Künstlern kennt. Nur mit Akustikgitarren und Mundharmonika präsentierten sie uns einen Querschnitt ihrer eigenen starken Songs. Coverversionen brauchen sie kaum. Die Besetzung des Trios hat sich in den letzten Jahren mehrfach geändert. Nach wie vor fest dabei sind Jamey Garner, der Virtuose auf der Mundharmonika und sein langjähriger Partner Kevin Campos. Dritter Mann auf der Bühne ist seit kurzem Robert Miller, der aus Dallas stammt und derzeit dabei ist, sich in Nashville einen Namen als Studiomusiker zu machen. Dieser junge Mann ist ein wahrer Glücksgriff für High South, denn er steuert traumhaft schöne Soli auf der Akustischen bei und singt sehr gut.

Man freut sich vom ersten Song an über den brillanten dreistimmigen Gesang und die Tatsache, dass die drei ohne Bass, Drums oder E-Gitarren eine herrliche Klangfülle erzeugen. In ihren Songs lassen sie sich gern von der einzigartigen Atmosphäre der südkalifornischen Wüste inspirieren und nehmen den Zuhörer mit auf eine Reise. Doch auch aktuelle Themen werden angesprochen, z.B. dass die Welt derzeit vor allem viel mehr Liebe, Frieden und Harmonie braucht. Ihr Anliegen ist, dies auf ihr Publikum zu übertragen, verbunden mit dem Aufruf, diese Tugenden an die Menschheit weiterzureichen. Wenn das gelingt, sollte die Welt ein wenig besser werden.

Diese Musik begeistert mit jedem Song mehr. „Joshua Tree“, „Ghost Town“ oder „Everybody Gets High On Something“, alle diese Meisterwerke erzählen Geschichten aus dem Leben, vermitteln aber vor allem Kraft, und Zuversicht. Am Ende des ersten Sets überraschten sie uns dann doch noch und zwar mit einer ganz eigenen Version des Klassikers „Fishing In The Dark“ von der Nitty Gritty Dirt Band. Und auch „If You Wanna Go To Heaven You Gotta Raise A Little Hell” stammt nicht aus ihrer eigenen Feder, sondern von den hierzulande wenig bekannten Ozark Mountain Daredevils.

Im zweiten Set gab es dann noch eine feine Überraschung. Countrysängerin Danah Heiser aus Neumarkt wurde als Gast auf die Bühne gebeten und wir erlebten eine ergreifende Version des Dylan-Klassikers „Knocking On Heaven´s Door“, mit viel Beifall bedacht.
Wenn die Jungs Lust darauf haben, treten sie am Ende der Show gern auch mal vor die Bühne und singen und spielen einen Song komplett unplugged, in diesem Fall ihren Klassiker „Honestly“. Das ist dann das Highlight des Abends. Mit diesem denkwürdigen Abend ist die erste Hälfte der diesjährigen Spielzeit beim Treffpunkt zum Hans abgeschlossen. Im Herbst werden weitere interessante Event folgen. Und High South wollen natürlich bald wieder nach Deutschland kommen, denn es gefällt ihnen hier.

Tourdaten von High South: https://www.highsouthofficial.com/#shows