Country Music Live am Memorial Weekend mit George Strait, Chris Stapleton & Little Big Town

Memorial Weekend, der inoffizielle Start des Sommers, bracht uns heuer ein ganz besonderes Schmankerl und wieder ein “cross off from bucket list”

Am Samstag, den 25.5. bei herrlichem Frühsommer Wetter machten wir uns gegen 4 Uhr auf den Weg nach Ames, einer College-Stadt ca. 45 Meilen östlich von uns am Hwy 30. Für diesen Abend war ein Konzert der Spitzenklasse im Jack Trice Stadium geplant, was es lange nicht in Iowa gegeben hat.

The King of Country George Strait gab sich die Ehre und hatte noch zwei weitere bekannte Gäste dabei.

Little Big Town, die wir im Oktober 2015 schon einmal in Ames gesehen haben, startete um 6 Uhr den Abend und betrat die Bühne mit dem Song “Boondocks”. Der musikalische Stil von Little Big Town lässt sich am besten durch die vierstimmigen Gesangs Harmony definieren. Little Big Town hat nicht wie die meisten Gesangsgruppen einen definierten Leadsänger, sondern alle Songs werden entweder von einem Sänger oder von allen vieren in unterschiedlichen Kombinationen gesungen. Ich kann mir nicht helfen, aber jedesmal wenn ich die Band sehe, muss ich auch sofort an die Gruppe Abba denken, die zwar eine andere Musikrichtung vertrat, aber dennoch 🙂 Die Band, bestehend aus den 4 Sängern Kimberly Schlapman, Phillip Sweet und dem Ehepaar Karen Fairchild und Jimi Westbrock, gab für 1 Std. ihre besten Songs zum Besten. Songs wie “Day Drinking”, “Sober”, “Your Side of the Bed”, “Pontoon”, “Little White Church”, “Wine, Beer, Whiskey” und natürlich “Girl Crush” durften nicht fehlen.

Nachdem die Band sich verabschiedet hat und nach einem 30 minütigen Umbau, ertönten die ersten Klänge von “Nobody to Blame” und somit die unverwechselbare Stimme von Chris Stapleton, Ich gestehe ich bin kein übermäßiger Fan von Chris Stapleton, mir gefallen einige Lieder, aber seine Stimme und Präsenz auf der Bühne sind beeindruckend. Außerdem ist er ein hervorragender Gitarrenspieler. Der Wechsel von bekannten, zumeist etwas rockig angehauchten Songs zu seinen Balladen ist einzigartig. Einzigartig auch die wunderbare Stimme seiner Backgroundsängerin und Ehefrau Morgane Stapleton, die präsent aber nicht überpowert und wunderbar mit seiner harmoniert, die besonders bei dem Song “What Am I Gonna Do” zum tragen kommt. Auch er spielte ca 1.5 h überwiegend seine bekannten Songs, wie z.b. “Either Way”, “Parachute”, “Whiskey and You”, “White Horse”. Über das Intro von “Tennessee Whiskey” stellte er singend seine erstklassige Band vor, dies war dann auch der letzte Song, bevor es zum Umbau für den King ging.

Auf meiner Bucket List stand er zwar, aber ich hätte ja nicht im Traum daran gedacht, einmal George Strait live und in Farbe und vor allem in Iowa zu sehen, da er ja nicht mehr so viel unterwegs ist und die Tickets meist in rasender Geschwindigkeit ausverkauft sind. Und sind wir ehrlich, Iowa trotz seiner Schönheiten, wird doch gerne etwas vernachlässigt oder übersehen. Das, ich möchte sagen, das ausverkaufte Jack Trice Stadium der Iowa State University hatte zum letzten mal ein Konzert 1999 und auch da war es George Strait. Also genau 25 Jahre später spielte er wieder im Stadium und dies ist auch nur ein one night only event, es sind keine weiteren Konzerte im Stadium geplant. Eigentlich sehr schade.
The King of Country ließ kein Wunsch offen und enttäuschte natürlich nicht. Bei ihm und seiner Band ” Ace in the Hole”, bei der er noch vor seiner Solo Karriere Anfang der 80iger der Leadsänger war, merkt man die jahrzehntelange Zusammenarbeit. Fun Fact: Eigentlich kam er zu der damaligen Studentenband durch eine Anzeige am Schwarzen Brett an der Southwest Texas State University.
Es ist einfach was anderes, wenn man Songs wie “All My Ex’s Live In Texas”, “Ocean Front Property”, “Give It Away” , “The Chair”, “I Cross My Heart” und natürlich “Amarillo By Morning”, live vom Meister persönlich hört oder von einer CD. Außerdem stellte George Strait ein neuen Song “Three Drinks Behind” aus seinem im September erschienenen 31ten Studio Album “Cowboys and Dreamers” vor. Zugegeben, Strait ist jetzt auch schon 72 Jahre, was man aber seiner Spielfreude nicht anmerkt. In den 2 Stunden wechselte er mit einer Leichtigkeit von etwas traurigen Liedern zu spielerischen Songs. Auch ließ er sich nicht lange auf eine Zugabe bitten.

 

BTW: Wie immer, es darf sich gerne bei mir gemeldet werden, sollte Iowa vielleicht mal als Urlaubsstaat oder ähnliches in Betracht kommen.