Country Music aus Schweden – Sentiment Falls beim Hans in Warmensteinach

Eine feine Abwechslung hat uns der Treffpunkt zum Hans in Warmensteinach am Fuße des Fichtelgebirges am 16.03.2024 präsentiert. Country Music aus Schweden stand auf dem Programm. Die Band Sentiment Falls kommt aus Malmö und hatte bereits beim letzten Country Music Meeting für viel gute Laune gesorgt.

Um 20 Uhr betrat Veranstalter Kurt Keller die Bühne und druckste zunächst ein bisschen herum, dass man so eine Band der Extraklasse schließlich nicht so einfach auf die Bühne holen und spielen lassen könne. Da müsse natürlich ein würdiges Vorprogramm her, das den Appetit des Publikums noch steigert. Und dann ließ er die Katze aus dem Sack: Keine geringere aus die bestens bekannte Danah Heiser, ehemals Sängerin von Rebel Bunch hatte man kommen lassen um den Abend zu eröffnen. Die Überraschung war gelungen. Mit dem Hit „Come Baby“ von ihrer ehemaligen Band eröffnete sie die Show, es folgten ein Traditional sowie starke Songs von Miranda Lambert, Jennifer Nettles und Ashley Mcbride. Das Bemerkenswerte: Danah versteht es, nur mit Akustikgitarre und ihrer ausdrucksstarken Stimme eine enorme Klangfülle zu erzeugen und den Songs ihren ganz eigenen Stempel aufzudrücken. Die halbe Stunde verging wie im Flug und machte richtig Laune auf das, was da noch kommen sollte.

Unsere vier Freunde aus Malmö machen schon optisch etwas her. Fast glaubt man, mit den beiden Frontleuten Shania Twain und Keith Urban vor sich zu haben. Und fast genau singen die beiden auch. Sentiment Falls haben eine ganze Reihe eigene Titel im Programm, die, wie sie dem Publikum erklärten, teils gut „abgelagert“ sind, weil zwischen der Entstehung und der Veröffentlichung oft mehrere Jahre vergangen sind. Diese Lagerreife hat der Musik offenbar gut getan, denn die Songs gehen sofort ins Ohr und ins Herz des Countryfans.

Daneben hat man einige herrliche Songs bekannter Künstler neu aufpoliert, die sonst hierzulande kaum jemand spielt, etwa „You And Tequila“ oder „Setting the World On Fire“, beide kennt man von Kenny Chesney. Aber auch „You´ll Think Of Me“ von Keith Urban hat uns mächtig beeindruckt. „Jolene“ von Dolly Parton haben sie nicht gespielt, stattdessen gab es den philosophischen Titel „Diana“, der sollte uns mal zum Nachdenken anregen, wie das wohl geklungen hätte, wenn Jolene die Geschichte aus ihrer Sicht dargestellt hätte. Wer Country-Texte kennt, wird verstehen, wie das gemeint ist.

Was uns Andrea, Ronnie, Björn und Matthias da zwei Sets lang mit Gitarren, Piano und tollem zweistimmigem Gesang präsentierten, hat vom ersten bis zum letzten Song Freude gemacht und echtes Country-Feeling vermittelt. Zur Auflockerung darf es auch gern mal ein Hit aus der Frühzeit von Elvis sein oder das herrliche Duett „Islands In The Stream“. Ein ganz besonderes I-Tüpfelchen war freilich „It´s A Heartache“, im Original von Bonnie Tyler und zum krönenden Abschluss „Need You Now“ von Lady Antebellum.

Hoffentlich beehren uns diese vier sympathischen Künstler bald mal wieder. Country Music aus Schweden haben wir nicht alle Tage.

Bericht: Jürgen Stier / Fotos: Karl Hofmann