Tribute Bands gibt es viele. Sie halten die Musik von Stars aus früheren Zeiten am Leben und das ist gut so. Langjährige Fans werden sich erinnern: vor gut 20 Jahren trat im Baton Rouge in Dürrenmungenau die CCR Tribute Band auf, im Raum München zuhause und sie spielt dort bis heute regelmäßig, nur waren sie halt nie mehr in Franken zu erleben. Wenn der Berg nicht zum Propheten kommt, muss der halt zum Berg gehen, oder so ähnlich. Also haben wir mal einen Überraschungsbesuch im Sportheim in Baar-Ebenhausen gemacht. Bandgründer und Frontmann Hermann Dunkel hat nicht schlecht gestaunt, als wir da aufgetaucht sind.
Gegründet wurde die Formation 1989 unter dem Namen „Green River Band“ mit dem Ziel, die Musik der legendären Creedence Clearwater Revival zu pflegen. Je nach Gelegenheit tritt die Band mit E-Gitarren und Schlagzeug auf oder, wie an diesem Abend, dem 28.10.2023, als Akustik-Trio oder -Quartett. Wie erlebten, dass die Musik von CCR tatsächlich in dieser akustischen Variante noch intensiver rüberkommt.
Die original Creedence Clearwater Revival bestanden von 1967 bis 1972. Keine andere Band aus dieser Zeit hat mehr eigene Titel in die Hitlisten gebracht. In nur 5 Jahren haben sie bleibende Werte geschaffen. Man kann sie an einem Abend unmöglich alle spielen. Sie stammen größtenteils aus der Feder des genialen Bandgründers John Fogerty.
Die CCR Tribute Band versteht es meisterhaft, diese Songs so zu vermitteln, wie sie bei CCR geklungen haben. Das beginnt natürlich mit „Band Moon Rising“, dem ersten CCR-Hit. Hermann und seine Jungs ließen einen Paukenschlag dem anderen folgen: „Born On The Bayou“, „Green River“, „Who´ll Stop The Rain“ oder „Proud Mary“, das alles sind herrliche Klassiker, vom Stil her zwischen Rock, Country und Folk angesiedelt.
Insbesondere Hermann´s starker Gesang und das herrliche Gitarrenspiel leisten da ihren Beitrag. Loben muss man auch Robert, Hermann´s Sohn, der seit längerem festes Bandmitglied ist und sehr gut singt. Bassist Chris operiert behände mit akustischem Bass und Kontrabass und zu einem Titel gegen Ende sogar mit einer Basstuba! Vierter Mann im Bunde ist Gitarrist Uli Stepken, der schon lange vorher Mitglied der Münchner Band „Continentals“ war. Jene Band gewann mal einen Award als beste Buddy Holly-Coverband.
Wir erlebten aber nicht nur CCR-Songs. Man lockert das Programm immer wieder auf, z.B. mit einem Song der Beatles, der Everly Brothers, Eric Clapton, Ricky Nelson und sogar ein Countrysong von Willie Nelson war dabei („Blue Eyes Crying In The Rain“). Gefallen hat uns auch ein eigener Titel der Band. „A Hard Wind Is Blowing“ heißt der. John Fogerty hat ja bekanntlich nach dem Ende von CCR ein eigenes Projekt gestartet, das waren die Blue Ridge Rangers, später folgten weiterer Solo-Werke. Da ist es nur logisch, dass die CCR Tribute Band auch davon was auf Lager hatte. Aus der LP Blue Moon Swamp hörten wir „Blue Moon Night“, der Song ist bei Line Dancern bestens bekannt.
John Fogerty mochte Country Music gern. „Looking out My Back Door“, der letzte CCR-Hit von 1972, war ein lupenreiner Country-Song, bei dem sogar eine Dobro gespielt wurde. Und den Hank Williams-Klassiker „Jambalaya“ hat man bekanntlich auch gecovert. Ein Besuch bei der CCR Tribute Band lohnt sich also sehr. Es war ein toller Abend mit zeitlos schöner Musik und einer Bombenstimmung im Publikum.