In der aktuellen Ausgabe des SALOON- Magazins (#7/ S.24) haben wir über das herrliche Konzert der Bluegrass-Band “Bunch of Grass” im Stadtpark der mittelfränkischen Stadt Schwabach berichtet.
Gut vier Wochen später gab es nun einen zweiten Auftritt der Band, diesmal im Innenhof der Musikkneipe Metrodrom, ebenfalls in Schwabach.
‚Lieder im Hof’ nannte man diese Veranstaltung. Das Lokal darf in seinen Räumen derzeit noch keine Live-Musik veranstalten, doch der Hof hinter dem Haus, der tagsüber als Parkplatz genutzt wird, ist für eine Open-Air-Veranstaltung bestens geeignet.
Der 11.09.2020 war ein lauer Sommerabend und die Atmosphäre hatte etwas ganz besonderes. So um die 50 Gäste waren gekommen, nahmen an Bierzelttischen platz und das fleißige Metrodrom- Team servierte behände frischen Weißbier, Frankenwein und andere feine Getränke.
“Bunch of Grass” gibt es ja erst seit kurzem, deshalb stellen wir die Band mal vor:
Bandgründer und Gitarrist Markus Rapke hat hier eine glückliche Hand bewiesen, denn mit der in Freiburg lebenden Susanne Sievers steht ihm eine exzellente Fiddlerin zur Seite. Bernd Kohler am Kontrabass bleibt gern im Hintergrund, doch für zwei bis drei Songs kommt er auch mal ans Mikro und beweist, dass er auch ein guter Sänger ist. Jesper Rübner-Petersen an der Mandoline stammt aus Dänemark und hat sich in Memmingen niedergelassen, er gibt auch Unterricht, zu seinen Schülern zählte u.a. Daniel Kehrle (Huckleberry Five). Den weitesten Weg hat Steffen Thede aus Bielefeld, der trotz seines jungen Alters schon zu den versiertesten Banjospielern im Lande zählt.
Die fünf operieren klassisch mit einem zentralen Kondensator-Mikro und optimieren den Sound ständig aufs Neue, indem sie geschickt mit der Dynamik arbeiten. Der zweistimmige, ja manchmal dreistimmige Gesang hat uns immer wieder beeindruckt.
Das Repertoire besteht zumeist aus Bluegrass- Klassikern, die man geschickt neu aufpoliert hat. Das sind aber nicht die, die jeder kennt, sondern eher solche, die man hierzulande selten oder nie gehört hat. „Dance With Me Molly“ im Dreivierteltakt ist so ein schönes Beispiel, „Old Home Place“ kennt man zum Beispiel von Tony Rice. „Queen Of The Mountain“, „Big Spike Hammer“, ein Song ist schöner als der andere. Über „Gentle On My Mind“ (im Original von Glenn Campbell) haben sich nicht nur die Countryfans gefreut.
Zum Abschluss hörten wir mit „Moonlight Motor Inn“ einen der stärksten Songs überhaupt, solo von Bassist Bernd gesungen. Da das begeisterte Publikum vehement Zugaben forderte, gab es mit „Man Of Constant Sorrow“ noch einen Hit, den wohl jeder schon mal gehört hat.
Solche stimmungsvollen Bluegrass- Abende sollte es häufiger geben, auch weil hier mal Gäste reinschnuppern, die diese tolle Musik noch nicht kannten.