Birdstown Country Christmas schön wie immer – und doch mit vielen Überraschungen

Der Country Christmas Nachmittag des Country Club Birdstown in der Petruskirche in Petershagen am östlichen Rand des Berliner Rings ist eine so beliebte Veranstaltung, dass das jedes Jahr am 3. Advents-Wochenende stattfindende Event mit 2 verschiedenen Bands fest in vielen Terminkalendern steht. Ich hatte an diesem 14. Dezember wieder die Ehre und das Vergnügen, die Veranstaltung zu moderieren, mit weihnachtlicher Musik zu untermalen und durch das Programm zu führen. Eigentlich waren die für dieses Jahr angekündigten Programmpunkte das Daniel T. Coates Trio und die Band Ramblin’ Boots. Eigentlich…

Leider mussten Ramblin’ Boots aus den Niederlanden aufgrund der Risikoschwangerschaft der Bassistin und Sängerin Julia Hulshof schweren Herzens absagen. Als Ersatz sprangen kurzfristig Dominic Moon & The Moonshots, eine Rock’n’Roll-Band aus dem Raum Berlin, ein. Und der erst 24-jährige Sänger Dominic Möws, der sich in 2021 bei DSDS bis in den Auslands-Recall sang und in 2023 den 2. Platz beim international renommierten European Elvis Festival in Bad Nauheim belegte, eroberte in der Petruskirche mit seinen Elvis-, Rock’n’Roll- und Oldie-Covers die Herzen der Country Christmas Gäste im Sturm.

Da hatte es selbst der erfahrene und bei den Birdstown Country Christmas Fans schon bekannte Daniel T. Coates mit seinen Begleitmusikern Gabor Bardvalvi und Helmut Limbeck ein klein wenig schwerer als bisher. Daniel und seine Mannen konnten jedoch durch ihr Entertainment und die musikalische Vielfalt überzeugen, die besonders Helmut auf seinen vielen mitgebrachten Instrumenten bewies. Und welcher Country-Künstler ist schon so cool, nach dem Set von Dominic Moon & The Moonshots seine eigene musikalische Runde mit den Worten anzufangen: “Eigentlich wollten wir ja ein paar Elvis Titel spielen…”?

Nach jeweils 2 Sets der beiden Bands spielten die 6 Musiker dann – wie es jedes Jahr von der Veranstalter-Familie Siewert gewünscht wird – noch ein paar Songs gemeinsam, auch das unvermeidliche, aber auf ausdrücklichen Wunsch von Ronny Siewert in der Abschluss-Session eingebaute “Take Me Home, Country Roads”.

Leider war Ronny, der den Status ‘Club-Chef’ von seinem Vater und Vereinsgründer Heiner Siewert übernommen hat, wegen einer aus den USA mitgebrachten Erkältung nicht in der Petruskirche dabei. So konnte er natürlich auch nicht die übliche Dankesansprache halten. Aber auch hier sprang der Nachwuchs ein. Ronnys Tochter Lee Ann Siewert fand ganz locker passende Worte und überzeugte auch zum Ende des Abends noch einmal durch unerwartete Souveränität. Pfarrerin Killat, die normalerweise die Besucher der Petruskirche mit dem “Vater unser” in den 3. Advent entlässt, fiel kurzfristig aus, was allerdings erst genau in dem Moment mitgeteilt wurde, als schon alle auf die Pfarrerin warteten. Sofort erklärte sich Lee Ann bereit, den genauen Text des Gebetes rasch zu googeln und für alle Gäste vorzulesen, um dem Abend auch ein gebührendes Ende zu bereiten. Ein toller und mutiger Einsatz von Lee Ann – hörten ihr doch in diesen Minuten wirklich alle Gäste bis in die letzte Reihe ganz genau bei gebührender Stille zu.

Dieser Dezember-Samstag mit viel Bewährtem und einigen kurzfristigen Überraschungen hat eines gezeigt: Um den Nachwuchs braucht man sich auf der Country-Szene keine Sorgen zu machen.