Den Rattlesnake-Saloon am Stadtrand von München hat unsere Chefredakteurin Susi Krix ja soeben in der aktuellen Online-Ausgabe des Saloon Magazins ausführlich vorgestellt und dabei auch den Inhaber Bruno Theil interviewt. Mindestens zweimal in der Woche gibt es hier Live-Musik, zumeist Country, aber durchaus auch mal Oldies, Folk, Rock und Bluegrass, ein recht abwechslungsreiches Programm also.
Am 10.02.2023 konnten wir dort eine Country-Rock-Formation aus dem Raum München erleben, die das Ziel hat, vor allem topaktuelle Country-Musik aus den USA auf unsere Bühnen zu bringen. Vor genau einem Jahr haben wir diese Band bei Ihrem Auftritt im Four Corners Saloon schon bewundern können und über die tolle Show berichtet, die diese Herren zelebrieren. In der Tat: die Musik klingt ziemlich rockig, ist aber dennoch Country pur mit ein paar Abstechern in andere Musikrichtungen, z.B. Songs von Bon Jovi, Tom Petty oder Lynnyrd Skynnyrd.
Frontmann und Leadsänger ist Jamey Blacksmith, der Gitarrist und Songwriter heißt Richie Ryna und an den Drums finden wir Earny Covax, den die Fans ja auch von anderen Formationen wie Rock n Rodeo her kennen. Der Bassist „The Digger“ muss derzeit wegen einer Finger-Verletzung pausieren, kam aber dennoch mit auf die Bühne und nahm zumindest seinen Gesangspart wahr. Als Vertretung half der junge Tim am fünfsaitigen Bass aus, den kennt man ansonsten von der Band Highway 65 und die Fans mögen ihn, weil er für sein Alter erstaunlich versiert ist und sehr kreativ spielt. Neu bei der Band ist Horatio, ein gebürtiger Italiener, am Keyboard und er steuert auf den Tasten gerne auch mal den einen oder anderen Gag bei.
Bringen wir es auf den Punkt: andere Bands spielen ein Konzert, The Wild Ride hingegen präsentiert dem Publikum eine energiegeladenen Live-Performance, bei der sich jeder einzelne Gast mit einbezogen fühlt und Teil dieser Show wird. Schlüsselfigur ist Jamie Blacksmith, der beste Entertainer-Qualitäten beweist.
Wie es dazu kam? Er hat als Gast viele Bands erlebt und sich immer gefragt: „Wie würde ich das machen, wenn ich da oben stünde?“ Die Art und Weise, wie er das Publikum unterhält, hat er sich daraus hart erarbeitet. Vor allem aber spürt man, wieviel Freude diese Band bei ihrer Show hat und das überträgt sich auf das Publikum.
Bemerkenswert ist, dass annähernd die Hälfte des Programms aus eigenen Songs besteht. Die gibt es natürlich auch auf der aktuellen CD „Back In The Saddle“ zu hören, die wir im Juli 2022 vorgestellt haben. Diese überwiegend von Richie Ryna geschriebenen Titel haben es wahrhaft in sich und brauchen keinen Vergleich zu scheuen mit Top Hits wie sie in Nashville entstanden sind. „Country Folks (Livin´ Loud)” ist so ein Paradebeispiel, da geht das Publikum sofort mit. Ein paar Klassiker, die wir alle noch im Ohr haben, sind natürlich auch dabei, etwas „God Blessed Texas“, „Copperhead Road“ oder „Save A Horse, Ride A Cowboy“ und natürlich darf in solch einer Show Garth Brooks nicht fehlen, in diesem Fall „Ain´t Goin´ Down Till The Sun Comes Up“.
Ansonsten erlebten wir aktuellere Musik von Luke Combs, Keith Urban oder Blake Shelton. Es gab drei Sets und kontinuierlich wurde dabei immer wieder eine Gangart höher geschaltet. The Wild Ride spielen manche der Songs etwas härter als im Original, vor allem aber: sie zelebrieren diese Musik eindrucksvoll. Das ist Country Music, wie wir sie mögen.
Als Zugabe: „Rock n Roll Cowboy“ auf deutsch (Original von Jason Aldean), bei dem Jamie genau das ausdrückt, was ihn motiviert, da oben zu stehen und den Fans Freude zu bereiten.
Fotos: Karl Hofmann