The Music Road Pilots im “Treffpunkt zum Hans” in Warmensteinach

Es ist ein ums andere Mal erstaunlich, welch tolle Bands Veranstalter Kurt Keller in seinem Lokal am Fuß des Fichtelgebirges auf die Bühne zu bringen vermag.

Am 15.10.2021 konnten wir dort eine der besten Country-Bands erleben, die Europa je hervorgebracht hat. Die Music Road Pilots aus den Niederlanden haben sich in den letzten 12 Jahren auf zahlreichen internationalen Festivals einen ausgezeichneten Ruf erworben.

2008 gründete Albert Rumengan, ein versierter niederländischer Gitarrist, diese Band. Ihr Ziel war es, modernen Country-Sound, gemischt mit klassischen Americana-Styles zu kreieren. Das haben sie mit den Jahren immer mehr perfektioniert. Mit einer wahrhaft energiegeladenen Show ziehen sie das Publikum vom ersten Song an in ihren Bann. Es ist die perfekte Mischung aus traditioneller Musik von George Jones, Merle Haggard oder Ray Price mit New Country von Daryl Whorley, Craig Morgan oder Rodney Atkins.

Man spürt, welche Freude sie daran haben, alten Klassikern neuen Kick zu verleihen. Aber auch die neueren Titel, wie „Oughta Miss Me By Now“, „A Good Day To Run“ oder „I Will Not Back Down“ spielen sie nicht nur einfach nach sondern drücken ihnen einen ganz eigenen Stempel auf. Bisweilen klingt das alles etwas härter als im Original, bleibt aber dennoch Country Music pur.

Stellen wir die fünf Herren mal kurz vor: Richard Hesselink (Gesang, Gitarre), Albert Rumengan (Leadgitarre, Gesang), Peter van den Bos (Fiddle, Gesang), Edu Nolten (Bass, Gesang) sowie Hans Molenaar (Drums).

Richard und Edu lösen sich beim Leadgesang oft ab und auch der mehrstimmige Gesang kommt nicht zu kurz. Das Publikum war den ganzen Abend über aus dem Häuschen, denn was die Music Roads ihrem Publikum bieten, ist in der Tat mehr als ein Konzert, das ist eine Country Music Show vom Feinsten.

Zwischendurch, bei dem Song „I Want You To Want Me“ von Cheap Trick (in einer Country-Version, versteht sich), ist dann „Audiance Participation Time“ angesagt: Bassist Edu Nolten geht mit dem Mikro ins Publikum und jeder darf die Titelzeile mal mitsingen. Gelächter ist garantiert. Geschickt steigern sie sich vom Anfang bis zum krönenden Schluss, als sie dann den Charley Daniels-Klassiker „The Devil Went Down To Georgia“ zelebrieren, gefolgt von einer ganz eigenen Interpretation des Hits „Foot Loose“ von Kenny Loggins. Gelegentlich fließt auch mal ein Rolling Stones-Klassiker mit ein.

Nach zwei Sets durften die Jungs natürlich nicht einfach gehen, als Zugabe präsentierten sie mit „Southbound Train“ von Travis Tritt einen der stärksten Country-Songs die es je gab, ehe sie sie sich mit „But For The Grace Of God“ (Keith Urban) stimmungsvoll verabschiedeten. Und sie werden wiederkommen, das versprachen sie uns, denn z.B. auf dem Weg nach Pullman City liegt ein Abstecher nach Warmensteinach, wo sie die traditionelle fränkische Küche zu schätzen wissen, ja fast auf dem Weg.

Abschließend wollen wir uns bei Ralf, dem Soundmischer bedanken, der hier ein weiteres Mal tolle Arbeit abgeliefert hat; denn was wäre die beste Musik wert, ohne den Mann, der sie dem Publikum richtig rüber bringt.

Fotos: Susann Krix