Sebbo & Friend im Chill Club

Bisweilen kommen die Country-Fans auch an Orten auf ihre Kosten, wo man es nicht erwartet. Der Chill Club in Röthenbach an der Pegnitz, etwa 15 Minuten von Nürnberg entfernt, ist eigentlich eine Bar, in der man nach der Arbeit abhängen oder mit Freunden ordentlich feiern kann. Wer Hunger hat, kann dort auch eine Pizza zu sich nehmen. Dennoch bietet der Wirt in lockeren Abständen auch mal lokalen Künstlern eine Auftrittsmöglichkeit.

So kam es, dass Dirk Sebrowski, den alle nur ‚Sebbo‘ rufen, am 29.02.2020 zusammen mit seinem Gitarristen Jochen Sauter hier unter der Überschrift „Sebbo & Friend“ einen Abend lang Country Music präsentierte. Normalerweise treten sie als komplette Band auf und man kennt sie dann als „Amarillo“. Für kleinere Veranstaltungsorte wie hier in Röthenbach ist dieses Duo eine gelungene Alternative: mit zwei Akustikgitarren, Mundharmonika und zwei guten Gesangsstimmen vermitteln sie einen ganzen Abend lang echtes Country-Feeling und unterhalten die Gäste mit einem sorgfältig ausgewählten Programm aus Country-Hits der letzten 25 Jahre.

Da gibt es etliche Songs von Garth Brooks, Billy Currington oder George Strait, zwischendurch aber auch mal einen Abstecher zu Elvis Presley. Den Ohrwurm „6345789“ hat ja auch jeder noch im Ohr, ebenso wie das aktuellere „Hell Yeah, I Like Beer“. Insgesamt ist ein sehr abwechslungsreiches Programm. Dazwischen hörten wir auch einige Oldies von Johnny Cash oder Willie Nelson. Man hat von Anfang an das Gefühl, dass hier zwei Profis musizieren, die nicht einfach nur Country spielen, nein die beiden leben für diese Musik. Und wenn sich dann mal ein Gast so ein herrliches Juwel wie „Ashes Of Love“ (im Original von Dickey Lee, 1972) wünscht, wird sowas natürlich gern erfüllt.

Weil die Musik so schön war, hielt es etliche Gäste natürlich nicht auf dem Sitz. Platz zum Tanzen gibt es durchaus im Chill Club und zu „Much Too Young To Feel This Damn Old“ sind der CountryHome-Berichterstatter und seine Frau gern die ersten, die einen Twostep aufs Parkett legen. Freilich gibt es auch Songs, da hört man einfach nur zu und freut sich. „Tennessee Whiskey“ von Chris Stapleton ist so einer. Besser kann man Country nicht interpretieren. Da schadet es auch gar nichts, mal einen Oldie von Pink Floyd („Wish You Were Here“) einfließen zu lassen.

Gegen Mitternacht war Schluss, aber die Gäste hatten es gar nicht eilig, nach hause zu kommen.