Lonnie Dale & Band in Burgbernheim

Im letzten Jahr an gleicher Stelle und sogar zum gleichen Datum konnten wir den Amerikaner Lonnie Dale mit seiner Band in seiner Wahlheimat im mittelfränkischen Burgbernheim erleben. Die Neuauflage 2023 war sogar ein noch größerer Erfolg, denn es hatte sich offenbar herumgesprochen, wie gemütlich es in der dortigen Roßmühle zugeht. Es handelt sich um ein historisches Gebäude aus dem 16. Jahrhundert, eine ehemalige Getreidemühle, die man liebevoll zu einem Veranstaltungssaal umgebaut hat. Die hölzerne Dachkonstruktion ist eindrucksvoll und sorgt für Atmosphäre und gute Akustik. Getränke holt man sich dort hinten an der Bar selbst und vor den Bühne gab es auch eine Tanzfläche, die im letzten Jahr vollkommen ausreichte, sich heuer aber als knapp erwies, weil viel mehr Tänzer gekommen waren.

Mit etwas Verspätung, gegen 20:30 Uhr eröffnete Lonnie mit seiner Band die Show. Stellen wir die Jungs mal vor: Lonnie selbst spielt Akustikgitarre und Mandoline und singt solo. Am Bass finden wir Rüdiger Walden, an der Fiddle und am Keyboard Martin Vogel, Leadgitarre spielt Kevin Mackle und das Schlagzeug der bestens bekannte Klaus Schönauer. Zu den Institutionen der fränkischen Countryszene zählt freilich auch Howie Kolb, der schon seit Jahrzehnten als zuverlässiger Ton- und Licht-Techniker nicht wegzudenken ist.
Seit mehr als 30 Jahren erfreut uns Lonnie Dale nun schon mit herrlicher Country Music. Das begann in den 80er Jahren mit seiner Tennessee Road Band, die später in Lonnie Dale´s Road Band umbenannt wurde. Zwischendurch verschwand er mal eine Zeitlang in den USA, doch er ist längst zurück in seiner Wahlheimat. In Burgbernheim hat er den Bahnhof gekauft und wohnt dort mit seiner Familie.

Das Musikprogramm der Band ist höchst abwechslungsreich: Da sind zahlreiche Hits der letzten 20 Jahre, wie sie die Tänzer so gerne mögen, aber auch Oldies, wie „Six Days On The Road“, „Guitars And Cadillacs“ oder „“White Lightning“. Man hört auch Raritäten wie “Trick Rider” von McBride & The Ride, „Call Me Lonesome“ von Radney Foster oder „Touch Me, Turn Me on, Burn me Down“ (Marty Stuart). Wann hat man eigentlich „Bubba Hyde“ von der Band Diamond Rio zuletzt gehört? Am Sologesang wechselt sich Lonnie auch gern mal mit Gitarrist Kevin oder Drummer Klaus ab, denn beide sind gute Sänger.
Eine Besonderheit steuert Fiddler Martin Vogel bei: ein von ihm selbst arrangiertes Medley irischer Intrumental-Melodien, ganz toll gemacht und vom Publikum stets mit viel Beifall bedacht. Lange nicht mehr gehört: „Kaw-Liga“, ein Hit von Charley Pride, der ging direkt über in ein solides Solo von Drummer Klaus. Dann nahm Gitarrist Kevin den Faden auf und ließ einen Auszug aus „Smoke On The Water“ folgen, der wiederum mündete direkt in den „Boot Scootin´ Boogie“. Unterhaltung und Entertainment ist also stets garantiert bei Lonnie Dale & Band, das war immer so und wird auch so bleiben. Vor allem wenn gegen Ende der Show dann die ganz tollen Hits von Alabama zu Ehren kommen!Mit Blick auf die kommenden Country-Festivals 2023 dürfte man noch viele gelungene Shows von Lonnie Dale und seinen freundlichen Bandkollegen erleben.

Fotos: Karl Hofmann