John Miller & Original Five bei den Illertal Cowboys

Mehr als 400 Konzerte haben Veranstalter Herbert Schildhammer und seine Illertal Cowboys uns im Laufe vieler Jahre bereits beschert. Das muss an dieser Stelle mal erwähnt werden. Und nirgendwo ist man näher dran am Geschehen als im kleinen Sportheim in Vöhringen, wo manche Formationen sogar ohne Verstärker und Mikrofone aufgetreten sind. Derzeit läuft eine weitere Konzertreihe mit Bluegrass, aber auch Country Music.

Am 21.07.2025 erlebten wir eine Besonderheit: Der schottische Countrysänger John Miller, der schon oft mit seiner Band Country Casuals bei uns auf Tournee war, hat seine Vorliebe zu Bluegrass entdeckt. Dazu hat er sich mit der in Malmö (Schweden) beheimateten Bluegrass-Formation The Original Five zusammengetan. Die heißen so, obwohl sie nur zu viert sind.

Seit 2010 haben sich The Original Five als eine der gefragtesten Bluegrass-Bands Europas etabliert. Ihre Eigenkompositionen vermischen sich mit traditionellem Bluegrass und Country-Klassikern. Wahre Spielfreude und Respekt vor der Tradition vereinen sich zu einer musikalischen Reise, die viel Freude macht. Toller Harmoniegesang und virtuose Soli sorgen für ein musikalisches Erlebnis, wie man es nicht alle Tage hört. Die Band hat bereits vier LPs veröffentlicht. Außerdem haben sie in Zusammenarbeit mit einem Schweizer Kammerorchester ein Live-Album aufgenommen. Man hat bereits mehrere hundert Konzerte in Schweden, Deutschland, den Niederlanden, der Schweiz, Irland, Portugal, und Belgien gegeben. Die Bandmitglieder sind: Daniel Olsson (Dobro), Johan Malmberg (Banjo, Fiddle), Jonas Svahn (Gitarre) und Dan Englund (Kontrabass). Sollte jemand demnächst in Schweden sein: am 16. August gibt es dort (bereits zum 48. Mal!) das Grenna Bluegrass Festival, bei dem neben den Original Five Bands aus den USA und allen Teilen Europas am Start sind.

Wir erlebten an diesem Abend zwei Sets: die erste Stunde präsentierten und die vier Freunde aus Schweden ihr eigenes virtuoses Programm. Nach der Pause kam John Miller hinzu und dann gab es eine weitere Stunde mit seinen eigenen Songs, hier aber nicht im Country- sondern im Bluegrass-Sound. Auch wenn man John Miller nicht kennt, so hat man sofort das Gefühl, die Songs schon mal gehört zu haben, weil sie so schön eingängig sind und so herrlich traditionell klingen. Titel wie „Still Carrying A Flame“ oder „Take Me Back To San Francisco“ gehen sofort ins Ohr und eignen sich herrlich zum Tanzen. Nur ist dafür halt im Sportheim kein Platz. Die Idee, Country mal als Bluegrass zu interpretierten, ist gut und kann anderen Künstlern nur empfohlen werden.

Das Publikum war restlos begeistert und so verordnete Herbert Schildhammer der Band drei Zugaben. Da dürfen es natürlich auch mal gerne Klassiker, z.B. von Jimmie Rodgers, Jerry Lee Lewis oder Johnny Cash sein, auch die natürlich im echten Bluegrass-Sound.