An diesem Wochenende hatte ich „die Qual der Wahl“, gleich mehrere Veranstaltungen standen zur Auswahl für den Samstag. Letztendlich habe ich mich für Jesse Cole in der „Silverado Bar“ in Hanau-Großauheim entschieden.
Das „Silverado“ ist eine kleine nach hinten raus langgestreckte Location an der Hauptstraße in Großauheim. Tina, die Chefin erzählte mir, sie hat früher, in den 1990ern im legendären „Rod & Gun Club“ der US-Army gearbeitet und sich mit dem „Silverado“ einen Traum erfüllt, damit die Countrymusic in Hanau weiterleben kann.
Jesse Cole ist in Westberlin geboren und aufgewachsen und hatte dank des Radiosenders AFN, (American Forces Network) der in Berlin stationierten US- Army, schnell den Rock’n’Roll für sich entdeckt und bekam mit 14 Jahren seine erste Gitarre, und spielte in einer Band. Ein Konzert von Johnny Cash änderte dann alles und er beschloss, von da ab sich der Countrymusic zu widmen. Jesse spielte in verschiedenen Berliner Formationen, wie „Country Delight“ oder „Mike Strauss & Friends“ mit und wurde ein gefragter Singer/Songwriter.
Ich habe ihn sonst eigentlich nur auf dem Country Music Meeting in Berlin getroffen. Aus dem Grund habe ich mich umso mehr gefreut, dass er den weiten Weg nach Hanau auf sich genommen hat um hier aufzutreten. Musikalisch begleitet wurde der Berliner von seinem aus Dalton/Illinois stammenden und mittlerweile in der Nähe von Nürnberg lebenden Kollegen Nick Robert Nolte. Beide Musiker haben schon verschiedene Auftritte gemeinsam absolviert, wie z.B beim diesjährigen Country Music Meeting im Februar.
In Hanau umfasste die Titelauswahl sowohl Songs seiner bisherigen CDs, die von ihm selbst geschrieben wurden, aber auch Klassiker wie Eddie Rabbits „I love a rainy Night“. Singer/Songwriter-Outlaw-Country at it’s Best.
Die Stunden vergingen wie im Flug, bei den wunderbaren Klängen, die mich teilweise an den minimalistischen Sound von Johnny Cash auf den von Rick Rubin produzierten American Recordings-Alben erinnerte.
Ich kann mich nur beim gesamten Team der „Silverado Bar“ und natürlich bei Jesse & Nick für den wunderbaren Abend bedanken und hoffe, dass die Beiden öfter mal den Weg nach Hessen oder auch mal nach Thüringen finden.
Ich habe dann in Gedern, übernachtet, dafür herzlichen Dank an Tanja, weil ich am Sonntag zum Country-Frühshoppen der Country Freunde Rhein/Main nach Frankfurt wollte.
Nachdem die CFRM bisher ihre Veranstaltungen immer am ersten Sonntag eines Monats am Nachmittag hatten, mussten sie diese jetzt vorverlegen auf 11:00 – 16:00, weil die Örtlichkeit nach 16:00 von einem Square-Dance-Club genutzt wird, die dort das Tanzen üben… An diesem 10.März stand die Band „Saddle Up“ auf der Bühne.
Die drei Musiker aus dem Odenwald sind auch längst keine Unbekannten mehr. Aber etwas war diesmal anders. Anstelle von Achim, der leider verhindert war ist kurzfristig Dirk Brückheimer von der Band „Louisiana on Tour“ eingesprungen. Das tat der Stimmung aber keinen Abbruch.
Obwohl das Publikum diesmal nicht so zahlreich war, wie sonst dort, hatten alle ihren Spaß. Sowohl die Linedancer, wie auch alle Anderen kamen bei dem Mix aus älteren und neueren Songs auf ihre Kosten. Der Sound der Drei wird besonders von „Stiwwel“ an seiner Pedal Steel Guitar bestimmt. Das Instrument fasziniert mich immer wieder mit seinen Klängen… Dazu kommt noch „Mac“ am Gesang und Achim, in diesem Fall Dirk an der Gitarre.
Egal ob Alan Jacksons „Chattahoochee“, „Toes“ von der Zac Brown Band, „If tomorrow never comes“ von Garth Brooks oder Willie Nelsons Klassiker „On the Road again“, es war für jeden was dabei.
Die Zeit war wieder viel zu schnell vorbei und dann hieß es auch für mich wieder „On the Road again“, denn ich hatte noch ein weiteres Konzert vor mir…
Trotz teilweise heftigem Wind auf der A5 war ich pünktlich in Fritzlar, wo Rolf & Christa Schild in ihrem Wohnzimmer zu einem öffentlichen Hauskonzert mit „Stereo Naked“ eingeladen hatten. Etwa zehn Leute waren dieser Einladung gefolgt und sind trotz des Wetters da gewesen. „Stereo Naked“ bestehen aus dem gebürtigem Neuseeländer Pierce Black und Julia Zech, die beide in Köln zuhause sind.
Der etwas eigenartige Name des Duos ist schnell erklärt. „Stereo“ – weil sie als Duo spielen und „Naked“ weil sie ihre Instrumente ohne zusätzliche Effekte, also „nackt“ spielen. Nur Banjo und Kontrabass, dazu der Gesang der Beiden.
Egal ob „I saw the light“ von Hank Williams, Stücke aus ihrer CD “Roadkill Highway“ von 2018 oder von ihrer brandneuen EP „Raketen und Rauch“ in deutscher Sprache, es macht einfach Spaß den Beiden zuzuhören und zuzusehen.
Als auch dieses Konzert dann Zu Ende ging, stand für mich nur noch die Fahrt nach Hause auf dem Programm, wo ich kurz nach Mitternacht auch ankam.
Ein ganz herzlicher Dank geht an alle, die dieses Wochenende so wunderbar gemacht haben, angefangen bei Jesse & Nick, dem Team vom „Silverado“ in Hanau, Tanja fürs Übernachten, den Countryfreunden Rhein- Main für die perfekte Zusammenarbeit, der Band „Saddle Up“ und Dirk sowie Rolf & Christa Schild für ihre Gastfreundschaft und natürlich auch Pierce & Julia für das wunderbare Konzert zum Abschluss.