Das war das 8. Country Music Meeting im Fontane Haus Berlin

Bereits zum achten Mal hat Frank Lange zum Country Music Meeting ins Fontane Haus in Berlin Reinickendorf eingeladen.

Ich selbst konnte am Freitagabend erst gegen 20:00 Uhr vor Ort sein. Begonnen hat es bereits um 14:00 Uhr und eine dreiviertel Stunde begann die Live-Musik auf der „Jörns Corner Bühne“. Aber zu der Zeit war ich noch im Unterricht meiner Umschulung in Gotha…

Als ich endlich da war, machte ich erstmal einen Rundgang und begrüßte die Freunde, die ich teilweise sehr lange nicht mehr gesehen habe.

3 Tage Live-Musik auf insgesamt 5 Bühnen (wenn man den American Western Saloon mitrechnet) lagen vor mir…
Theoretisch könnte man, wenn man es genau durchorganisiert und maximal 10 min vor jeder Bühne verweilt, es schaffen wirklich jeden Künstler live zu sehen. 🙂
In der Praxis funktioniert das jedoch nicht, weil man dieses Pensum einfach nicht schafft, und das dann auch keinen Spaß mehr macht.
Da bleibt man an einer Bühne mal etwas länger oder schaut sich von einzelnen Acts auch mal die komplette Show an, oder unterhält sich mit den Musikern oder Freunden, oder man isst mal was… so dass es leider immer Acts geben wird, die man verpasst.

Mit seinen vier bzw. fünf Bühnen ist das Country Music Meeting die größte Veranstaltung seiner Art in Deutschland und mit Musikern und Tanzgruppen aus 14 Nationen kaum zu toppen.

Es ist unmöglich alle Künstler/ Tanzgruppen zu erwähnen, aber ich hoffe Euch trotzdem einen Überblick über das reichhaltige Angebot an Live-Musik zeigen zu können. 🙂

Zu meinen Highlights am Freitagabend zählen u.a. „Barman’s Burdon“, Eddy Gee, „Laredo Hills“, „Danny Wünschel“ , „Wings & Roots“,„Tom Reno“, die „Forgotton Sons of Ben Cartwright“ & die „Waltons“, die sowohl optisch, wie auch musikalisch überraschten. Sie bestritten dann auch den Abschluss bei der Aftershow-Party im American Western Saloon.

Samstag war ich dann gegen Mittag wieder im Fontanehaus. Ein wahrer „Musikmarathon“ wartete da auf mich. Die ersten Musiker, die mich beeindruckten waren „Freeway Music“. Zwei junge Männer, Anfang 20, aus dem Hessischen Städtchen Büdingen, die auf der „Jörns Corner Bühne“ nur mit ihren Gitarren und ihren Stimmen das Publikum faszinierten. Auf der Bühne im großen Saal war zur gleichen Zeit die Niederländerin „Janet Bodewes & Countryline“ zu erleben. Und auf der „Roger Boss Memorial Bühne“ standen dann die „Rambiln‘ Boots“ ebenfalls aus den Niederlanden, mit 2 hübschen Ladies an Fiddle & E-Bass.
Eine Etage tiefer auf der „Locker vom Hocker Bühne“ gaben sich die Musiker rund um „Travis Truitt” unplugged die Ehre.

Auf der „Jörn‘s Corner Bühne“ ging es weiter mit „Jens Dammann” , der sowohl in deutscher als auch in englischer Sprache sehr gute Songs schreiben und vortragen kann. Auf der „Roger Boss Memorial Bühne“ war dann die „Nikky Ryan Band“, eine noch recht junge Band aus Hamburg, die im letzten Jahr ihr Debut-Album veröffentlicht hat.
Im Untergeschoss, auf der von Mike Strauss betreuten „Locker vom Hocker Bühne“ war zu der Zeit der Amerikaner „Jerry Harmon” mit eher ruhigen Balladen zu erleben. Nach einem leckerem Essen im Saloon war ich dann wieder an „Jörn’s Corner“. Drei junge Leute aus Österreich waren dort am Musizieren und haben mich total in ihren Bann gezogen. Die „Groovecake Factory“ besteht eigentlich aus fünf Bandmitgliedern, von denen allerdings nur drei in Berlin dabei waren. Aber auch zu dritt war es ein absoluter Ohrenschmaus.
Im großen Saal waren die „Can-Can-Girls“ aus Holland am tanzen und „Thopper & Kentucky Zig Zag“ aus Dänemark sorgen auf der „Roger Boss Memorial Bühne“ für Honky-Tonk-Klänge.

Im Anschluß an die Tanzeinlage im großen Saal betrat dort die „Hendrik Bank Band“ die große Bühne. Und während bei “Jörg’s Corner das Duo „Ive & T.Bo“ spielte gab es auf der „Locker vom Hocker Bühne“ im Kellergeschoss das „Duo Ro“ aus Russland. Während im großen Saal ab 16:00 Uhr „Old Johnny’s Crew“ hauptsächlich Johnny Cash-Songs coverte, betrat in „Jörn‘s Corner“ eine hübsche junge Lady namens „Jill Fisher” das Podium. Auch sie hatte das Publikum sofort im Griff und brachte Songs von Carry Underwood und anderen New-Country-Ladies zu Gehör. Es war einfach ein Genuss, sie nach fast zwei Jahren wieder live zu erleben. Sie übergab dann an „Country to Go“. Joe Hawkins und Harry Hubrich, die Ex-Nighthawker, verstärkt durch Pit, boten mal wieder eine erstklassige Show.
Im großen Saal waren „Larry Schuba und Western Union“ mal wieder „Auf der Autobahn“… Larry hatte außer Holger Bogen an der Gitarre, diesmal auch seit langem mal wieder Chris Wirsching am Keyboard dabei. Im
anderem Raum waren gerade „Highway 40“ aus Schweden auf der „Roger Boss Memorial Bühne“ und an „Jörn’s Corner“ gab es Bluegrass vom Feinsten mit „De Waltons“. Da merkt man den Musikern den Spaß richtig an. Aber auch Songs aus der Pop-Welt werden von diesen Jungs gecovert wie z.B. von Prince, ACDC und anderen mehr. Und welche Bluegrass-Band hat schon einen Banjo-Spieler mit langem Bart und Irokesenhaarschnitt? 😉

Die „Lenne Rockets“, eine der beiden Nachfolgebands der legendären „Lennerockers“ waren dann auf der Bühne im großen Saal zu finden. Sie ließen es mit Rock’n’Roll & Rockabilly so richtig krachen. Die niederländische Band „Rodejo“ musizierte zur gleichen Zeit auf der „Roger Boss Memorial Bühne“. Währenddessen begann im Saloon schon die „After Show Party“ mit der Band „Hard Travelin‘“. Im großen Saal sorgten dann „4Cash“ mit Songs des Altmeisters Johnny Cash für Stimmung. An „Jörn’s Corner“ war dann ein Trio aus Frankfurt am Main zu finden, das mir völlig unbekannt war. „6String BBQ“ sind Mutter Sohn und ein gemeinsamer Freund, die noch relativ neu in der Szene sind, aber im letzten Jahr beim „Pullman City Country Award“ zum Newcomer des Jahres gewählt wurden. „Six Pack Rodeo“ aus den USA heizten auf der Saal-Bühne kräftig ein.
Unterdessen standen „Sentiment Falls“ aus Schweden auf der „Roger Boss Memorial Bühne“ und haben den Part der „Trashvillians“ übernommen, die leider aufgrund eines Trauerfalls in der Familie des Gitarristen absagen mussten. Bei der Aftershow-Party im Saloon war jetzt die „Lenne Brothers Band“, die zweite Band, welche aus den „Lennerockers“ hervorging, dran.

Ein ganz besonderes Highlight an dem Abend war die letzte Band auf der „Jörn’s Corner Bühne: „Miss Winter“ aus Schweden. Drei hinreißende junge Sängerinnen sowie ein Gitarrist sorgten für Begeisterung beim Publikum. Auch im großen Saal war nun die letzte Band angesagt: “C.C. Waterback“ ebenfalls aus Schweden. Sie rockten die Bühne und gaben alles. Und ebenso auf der „Roger Boss Memorial Bühne“ stand die letzte Band für diesen Abend, „Grupa Furmana“ aus Polen, mit zwei hübschen Ladies an Fiddle und E-Gitarre. Nachdem im Erdgeschoss auf allen Bühnen das Programm zu Ende war, ging es mit der Aftershow-Party im Saloon noch ein wenig weiter. Dort bildeten die „Hardcore Troubadours“ den Abschluss und spielten bis gegen 1:45 Uhr. Damit ging für mich ein langer ereignisreicher zweiter Meeting-Tag zu Ende.

Da ich bereits bis 10:00 Uhr aus meinem Hotel auschecken musste, war ich am Sonntag pünktlich vor Beginn der ersten Auftritte im Fontane Haus. Los ging es um 10:15 Uhr im großen Saal mit „Shotgun Willie & the Texas Pickers“, ein wenig später begannen „Gibbi & Hotte“ ihr Programm auf der „Jörn’s Corner Bühne“. Gibbi ist Sänger, Songschreiber und Radiomoderator und hat einige neue Songs im Gepäck gehabt.
One Horse Town“ eröffneten dann die „Roger Boss Memorial Bühne“. In „Jörn’s Corner“ war dann „Gerry Last“ aus den USA zu Gast. Anschließend war ich dann im Keller an der „Locker vom Hocker Bühne“, wo „Sweet Chili“, die Partnerin von Bernd Wolf („Texas Heat“) ihren Auftritt hatte.

Im Saal waren zu dieser Zeit „Gone Country“ auf der Bühne, welche dann von „Travis Truitt’s Road Show“ abgelöst wurden. Die „Lubbocks” sorgten auf der „Roger Boss Memorial Bühne“ derzeit mit eher traditionellen Klängen für Stimmung. Dann folgte in „Jörn’s Corner“ ein weiteres Highlight:„Lilly West“, eine junge, attraktive Lady aus Frankreich. Sie hat teilweise in ihrer Muttersprache gesungen, was sehr gut klingt, aber es versteht nicht jeder. Aber sie hatte ihr Publikum im Griff und wusste zu begeistern. Nachdem ich im Saloon einen leckeren Burger verspeist hatte, ging es im Saal mit „Eddy Gee & The Country Wings“ weiter. In „Jörn’s Corner“ waren dann „Almost Famous“ zu erleben, wohinter sich Sebbo (der Frontmann von „Amarillo“ und Erhard Hügel (Ex-„Cripple Creek Band“) verbergen. Ruhige handgemachte Unplugged-Musik vom Feinsten. Auf der „Locker vom Hocker Bühne“ waren dann „Dos Paises“, ein Duo aus der Ukraine & Deutschland mit ebenfalls eher ruhigen Songs zu sehen. „Four Corner“ hieß die Band, welche dann auf der „Roger Boss Memorial Bühne“ stand und wo auch Ginger „Mona Lisa“ Taylor jetzt mitspielt, der früher in den 80er und Anfang der 90er Jahre bei „Western Union“ dabei war. Im großen Saal war nun die tschechische Band „Real American Country Revival“ auf der Bühne, deren Fiddlerin so unglaublich schönes langes Haar hat, das bis auf ihrer Oberschenkel herunter reicht. Absoluter Wahnsinn!

In „Jörn’s Corner“ folgte nun mit der lange erwarteten CD-Präsentation von „Pat & Bell“ der letzte Live-Act auf dieser Bühne. Patrick & Isabell sowie ihre drei Musiker waren absolut klasse und stellten die Songs ihrer aktuellen EP „Tame in the Wild“ vor, sowie einige Coversongs. Gleichzeitig ging auf YouTube das Video zum Titelsong der CD online.

Und dann war es auch schon wieder soweit… Die große finale Abschluss-Session im großen Saal begann.
Es gab viele Dankesworte an das Team rund um den Organisator Frank Lange. Mike Strauss bot im Auftrag eines Berliner Kindergartens ein Banjo zum Verkauf an, auf welchem viele Musiker, die am Meeting teilgenommen haben unterschrieben haben und welches dann schließlich für 500,- Euro den Besitzer wechselte. Dann kamen alle Musiker, die noch anwesend waren und Lust hatten, auf die Bühne um gemeinsam einige Songs zu singen.

Kurz nach 18:00 Uhr war dann das diesjährige 8. Country Music Meeting auch wieder Geschichte.
Neben dem hervorragenden internationalem Musikprogramm, wo die Bands aus Schweden besonders stark vertreten waren, gab es natürlich auch sehr viele Verkaufsstände für Western-Outfits, Accessoires, CDs/LPs und natürlich die Infostände der Bands, wo man auch die CDs der Künstler erwerben konnte, sowie die Essens- & Getränkestände. Im Obergeschoss gab es außer der Garderobe noch einen Raum für Linedance-Workshops.

Alles in allem war es wieder eine sehr gut besuchte Veranstaltung mit wunderbarer Livemusik, bei der es immer wieder Spaß macht dabei zu sein.
An dieser Stelle geht ein ganz lieber Dank an Frank Lange für die hervorragende Zusammenarbeit und Unterstützung! Ebenso ein Dank an das gesamte Team vom Meeting und vom American Western Saloon, an alle Musiker & Freunde, die ich dort wieder getroffen habe und an die „Laredo Hills“, an deren Stand ich meine Sachen deponieren durfte. 🙂

Bis zum nächsten Jahr, zum 9. Countrymusic Meeting vom 8.-10. Februar 2019 im Fontane Haus Berlin, bei dem wir vom CountryHome selbstverständlich auch wieder anwesend sein werden.

Und auch Ihr solltet Euch diese Veranstaltung nicht entgehen lassen. So viel Live-Musik an einem Wochenende gibt es sonst nur bei Großveranstaltungen, wie dem C2C in London oder dem CMA Fest in Nashville.

Seht hier nun die drei Bildergalerien zu den einzelnen Tagen:

Galerie Freitag:

Galerie Samstag:

Galerie Sonntag:

Last but not least – Save the Date:

© Steffen Jammrath