Als Johnny Cash und June Carter Cash im Jahr 2003 verstarben, hinterließen sie, wie Sohn John Carter Cash es nannte: eine “monströse Anhäufung” von Dingen. Darunter Johnny Cash’s handgeschriebene Briefe, Gedichte und Dokumente.
In den vergangenen zwei Jahren luden die Album-Produzenten John Carter Cash und Steve Berkowitz eine herausragende Besetzung von Musikern ein, um neue Musikstücke zu kreieren, die diese neu entdeckten Texte begleiten sollten.
–Forever Words– beginnt sofort mit einem Highlight, denn der erste Song des Albums “Forever / I Still Miss Someone“ wird von Johnny Cash’s Freunden Kris Kristofferson und Willie Nelson interpretiert. Kris singt oder spricht das letzte von Johnny verfasste Gedicht, begleitet von dem unverwechselbaren Gitarrenspiel von Willie Nelson.
Der Song “To June This Morning”, ein Brief, den Johnny an seine Frau June schrieb, wird von dem Paar Ruston Kelly und Kacey Musgraves interpretiert. Eine sehr gefühlvolle Ballade, die für mich zu den Top Titeln des Albums zählt.
Rosanne Cash, Johnnys Tochter, die selbst eine renomierte Sängerin und Songwriterin ist, singt auf “Forever Words” den Song “The Walking Wounded”. Dies mit einer Hingabe, dass man sich eigentlich niemanden anderen für diese Interpretation vorstellen könnte.
Die mit einem Grammy ausgezeichnete Bluegrass Band Alison Krauss & Union Staion ist mit dem Stück “The Captains Daughter“ vertreten. Für mich persönlich eines der schönsten Lieder des Albums, mit wunderschönen Sologitarren Parts und der unverwechselbar klaren Stimme von Alison Krauss.
Auch Brad Paisley ist einer der glücklichen Interpreten, die auf dem Album zu finden sind. Paisley steuert den Song “Gold All Over The Ground“ bei. Der Song, der schon auf Paisleys Album “Love and War” von 2017 war, ist hier jedoch in einer anderen Version zu hören. Das Ergebnis, eine schöne Ballade, ist einer der Höhepunkte von “Forever Words”.
Besonders herausragend ist auch der Song “Jellico Coal Man“, von T- Bone Burnett. Hier dachte ich anfangs kurz es wäre wirklich Johnny Cash zu hören. Sollte Quentin Tarrantino jemals wieder einen Western drehen, wäre dies wohl der passende Titel Song dafür.
Mit “He Bore It All“ von Dailey & Vincent ist außerdem ein weiteres, absolut gelungenes Bluegrass Stück auf dem Album vertreten.
Der Titel “Goin’, Goin’, Gone” irritierte mich etwas. Ich würde sagen man erwartet auf einem Johnny Cash Album einfach keine Hip Hop Beats. Das Stück von Robert Glasper feat. Ro James & Anu Sun ist sehr Hip Hop lastig, ich würde sogar sagen es geht in die Dance- oder Trance Richtung. Robert Glasper ist ein amerikanischer Jazz Pianist und steht für einen Mix zwischen Jazz und Hip Hop.
Weitere Interpreten auf dem Album sind, neben dem im Mai 2017 verstorbenen Soundgarden Frontmann Chris Cornell mit „You Never Knew My Mind“ (welcher als einer der letzten Songs gilt, den Chris Cornell noch eingespielt hat), John Mellencamp, Jewel, Elvis Costello, Carlene Carter, I’m With Her, The Jayhawks und Jamey Johnson.
Abschließend kann man nur sagen, dass Johnny Cash – Forver Words, ein ausgezeichnetes Album mit verschiedenen Stilrichtungen der Country Musik geworden ist, welches ich gerne weiterempfehle!
Tracklist „Johnny Cash – Forever Words“
1. Forever/I Still Miss Someone – Kris Kristofferson and Willie Nelson
2. To June This Morning – Ruston Kelly and Kacey Musgraves
3. Gold All Over the Ground – Brad Paisley
4. You Never Knew My Mind – Chris Cornell
5. The Captain’s Daughter – Alison Krauss and Union Station
6. Jellico Coal Man – T. Bone Burnett
7. The Walking Wounded – Rosanne Cash
8. Them Double Blues – John Mellencamp
9. Body on Body – Jewel
10. I’ll Still Love You – Elvis Costello
11. June’s Sundown – Carlene Carter
12. He Bore It All – Daily and Vincent
13. Chinky Pin Hill – I’m With Her
14. Goin’, Goin’, Gone – Robert Glasper featuring Ro James, and Anu Sun
15. What Would I Dreamer Do? – The Jayhawks
16. Spirit Rider – Jamey Johnson
© J.Morbe