Country Guitar George & Friends in Breitengüßbach

Eine ganze Reihe unserer langjährigen Country-Bands haben sich in den letzten 10 Jahren von den Bühnen verabschiedet. Neu entstandene Formationen gibt es zwar, aber viele davon arbeiten halt meist mit Playback. Umso mehr freut es uns, wenn sich mal wieder jemand bemüßigt fühlt, eine neue Band auf die Beine zu stellen, die komplett live spielt. In diesem Fall wagte unser Freund Georg Stöckinger aus Bamberg, den die Fans als Country Guitar George kennen, diesen Schritt. Er fand tatsächlich vier Bandkollegen, die mit viel Erfahrung und Spielfreude aufwarten. Man hatte vorher kaum geprobt und so erlebten wir diese Band, die noch keinen Namen hat (Vorschläge werden gern entgegengenommen), bei ihrem ersten Auftritt überhaupt. Der ging am 11.03.2023 ab 18 Uhr im deutsch-amerikanischen Restaurant „Line Up“ im oberfränkischen Breitengüßbach über die Bühne.

Stellen wir die Band mal kurz vor: Lydia Zeck (Gesang, Gitarre), Danie Häne (Leadguitar, Gesang) Franz Weiß (Bass), Manfred Opis (Cajon) sowie George mit Gesang, Harmonika und Gitarre.

Das Musikprogramm, das die fünf einstudiert haben, ist keine Überraschung. Man hat sich schlicht die schönsten Country-Klassiker aus den 60er bis 90er Jahren herausgesucht und damit macht man nichts falsch. Die Musikliebhaber kommen ins Träumen und die Tänzer haben ihre Freude, so soll es sein. Man rede beim ersten Auftritt einer Band, die ihre Musik aus Spaß an der Freude macht, nicht von Perfektion. Dass da mal eine Note daneben geht, ein Einsatz nicht perfekt stimmt oder ein Tonabnehmer streikt, das stört niemanden. Der größte Fehler, den man machen kann, ist ohne Leidenschaft zu spielen. Diesen Vorwurf kann man George und seiner Band wahrlich nicht machen. Man spürt, dass sie ihren Spaß haben und der überträgt sich aufs Publikum. Für einen ersten Auftritt, das muss man anerkennen, hat das Ganze recht gut geklappt. Die Gäste gerieten nicht in Ekstase, aber man blickte in fröhliche Gesichter.

Eine Country-Night mit „Walk Softly On This Heart Of Mine“ von den Kentucky Headhunters zu eröffnen, ist schon mal eine zündende Idee. Klassiker wie „I Love This Bar“, „Jolene“, „Ring Of Fire“ oder „Islands In The Stream“ folgen zu lassen, ist noch besser. Erwähnen muss man freilich eine Rarität, die sonst wohl keine Band spielt: „Maybe“ von dem amerikanischen Folksänger Thom Pace, war in den 70er Jahren Titelmelodie der US-Serie „Der Mann in den Bergen“ mit Dan Haggerty in der Hauptrolle. Gut gefallen haben uns auch mehrere Songs der Eagles.

Wann hat man „LA International Airport“ eigentlich zuletzt gehört? Aber die Band kann noch mehr: z.B ein paar Abstecher zum Rock n Roll, besonders hier zeigt sich welcher Glücksgriff Danie Häne mit seinem Können auf der halbakustischen Gitarre ist. Und zur weiteren Auflockerung gibt es auf Wunsch auch mal was von Tina Turner, Bruce Spingsteen oder Van Morrison. Das Repertoire erstaunt uns wirklich, ebenso der Fleiß dieser Band: nicht weniger als 6 Stunden, von 18 Uhr bis Mitternacht, duften wir den Darbietungen lauschen. Schlusspunkt: „Detroit City“ von Bobby Bare auf fränkisch, „Etz gemmer glei´ hamm“ heißt das dann.

Jetzt ist also noch Feinarbeit gefragt, z.B. mal einen Song einen Ton tiefer zu spielen, damit er besser zu Lydia´s schöner Stimme passt, und sicher viele andere Kleinigkeiten. Hoffen wir, dass die Band in dieser Form zusammen bleibt und sich bald weitere Auftrittsmöglichkeiten auftun.