“Country Company” auf dem Nürnberger Volksfest

Zweimal im Jahr gibt es in Nürnberg das große Volksfest und dort steht, neben vielen anderen Attraktionen, immer Papert´s Festzelt. Da bekommt man fränkische Hausmannskost, gutes Bier und viel musikalische Unterhaltung. Der Wirt hat auch ein Herz für Country Music, deshalb treten dort am Dienstag abends stets Countrybands bei freiem Eintritt auf. Am 2. April erlebten wir die bestens bekannte Rick Allen Band, über die wir schon öfter berichtet haben.

Am 09.04.2024 konnten wir dort eine Band in Augenschein nehmen, die es erst seit rund eineinhalb Jahren gibt und bislang noch nie im Raum Nürnberg zu sehen war. Country Company heißt diese Formation und ihre fünf Musiker kennen wir alle bestens von anderen früheren Country-Bands. Stellen wir die Bandmitglieder mal vor: Horst Dörr (Bass, Gesang), Ronald Bernhard (Schlagzeug) und Christian Voigt (Gitarre, Gesang) kennt man noch von der Band Hatehill County, die es leider nicht mehr gibt. Dazu kommen zwei weitere Bekannte: Jörg Deistler (Gesang, Gitarre, Keyboard) und Peter Ludewig (Fiddle, Steel-Guitar, Gitarren). Schon bei den ersten Songs merkt man, dass man es hier mit Profis zu tun hat, die schon viele Jahre Erfahrungen aus anderen Bands mitbringen, Bands, die man hier gar nicht alle aufzählen kann.

Das Programm der Country Company ist sehr abgerundet, deckt alle Sparten und alle Zeitalter der Country Music ab, von Hank Williams bis zu aktuellen Hits. Das reicht von „Louisiana Saturday Night“ bis „Messed Up In Memphis”, von George Jones bis Blake Shelton. Dabei sind eine ganze Reihe von Raritäten, die andere Bands selten oder nie vortragen. Zu den Stärken der Band gehört, dass man mit Horst, Jörg und Christian über drei starke Gesangsstimmen verfügt und auch den dreistimmigen Satzgesang beherrscht. In der heutigen Zeit sind die Traditions-Instrumente Steel-Guitar und Fiddle rar geworden bei den Bands, daher darf Country Company sich glücklich schätzen, mit Peter Ludewig einen Mann in ihren Reihen zu haben, der beide Instrumente gekonnt in Szene setzen kann.

Nicht nur die Country-Fans, auch die Tänzer haben an dieser Musik viel Freude, die Tanzfläche vor der Bühne, die an solchen Abenden eigens freigeräumt wird, war stets voll. Die Band ist im Übrigen sehr engagiert und fleißig: fünf Sets waren angesetzt, Das war freilich etwas zu optimistisch, man musste gegen Ende etwas kürzen. Dennoch: Wir erlebten mehr als vier Stunden herrliche Countrysongs und bei etlichen davon musste man tatsächlich erstmal nachschlagen, wer die im Original eigentlich gesungen hat. Den weiteren Werdegang dieser Band werden wir im Auge behalten. Im Spätsommer steigt dann das nächste Volksfest in Nürnberg, natürlich wieder mit zwei Country-Abenden.

Bericht Jürgen Stier / Fotos Karl Hofmann