Die „Western Rail Station“ ist ein stillgelegter ehemaliger Bahnhof im Ortsteil Walburg bei Hessisch Lichtenau. Ralf & Liga, welche diesen Bahnhof jetzt bewohnen, veranstalten zusammen mit ihrem Club jedes Jahr Anfang Mai ein kleines aber feines Countryfestival. In diesem Jahr fand es bereits zum 7.Mal statt.
Am Freitag standen Stef & Stefany Nelson aus Belgien auf der Bühne. Das aber nur am Rande, da es mir persönlich leider erst Samstag möglich war dabei zu sein.
Für den Samstag waren „Bird Mountain“ und Doug Adkins angesagt. „Bird Mountain“ ist eine noch recht junge Gruppe, die seit Anfang 2015 zusammen spielen und deren Mitglieder aber fast alles Musiker sind, die bereits schon in anderen Formationen Erfahrungen gesammelt haben. Da sie hauptsächlich am Rande und im Vogelsberg in Hessen zuhause sind, leitet sich daraus dann auch der Bandname ab. Einige Musiker dieser Band sind auch noch in anderen Formationen buchbar oder spielen in anderen Bands mit. Da sie nicht das erste Mal dort spielten, hatten sie das Publikum schnell „im Griff“. Mit Songs von Lynn Anderson über Johnny Cash, Bellamy Brothers, Garth Brooks, George Strait, Sugarland bis zu deutschsprachigen Songs von Truck Stop oder Linda Feller hat die Band ein sehr breites Repertoire, das garantiert nicht langweilig wird und auch die Linedancer zufrieden stellt.
Den letzten Song von George Strait sangen sie gegen 22:00 Uhr gemeinsam mit Doug Adkins, welcher mit seiner Band anschließend dran war.
Doug Adkins, der 1963 in Havre/Montana geboren wurde und auch dort aufwuchs, tourt seit ca 2000 regelmäßig quer durch Europa und lebt inzwischen auch auf dem „alten Kontinent“ . In Walburg gehört er schon zu den Stammgästen. Er ist ein genialer Singer/Songwriter, der inzwischen einige CDs veröffentlicht hat und auch viele Songs aus seiner aktuellen CD „Dirt Roads & Fence Lines“ live vorstellte. Dazwischen immer wieder Coversongs von George Strait, Alan
Jackson & vielen Anderen. Mit Tom Willems an der E-Gitarre, Jef Marinus an Pedal Steel und ebenfalls E-Gitarre, Ivo Opdebeeck am Schlagzeug und Rik Lenaerts am Bass hat er eine Band, bei der einfach jeder Ton stimmt. Bis gegen 1:00 Uhr sorgte Doug mit den anderen Musikern für Stimmung, bis dann ein wunderbarer Abend zu ende ging. Einziger Kritikpunkt aus meiner persönlichen Sicht, waren die Titel, die in den Pausen für die Linedancer vom DJ aufgelegt wurden, das hatte teilweise leider gar nix mehr mit Country zu tun.
Der Sonntag begann gegen 11:00 Uhr mit einem Zeltgottesdienst.
Danach gegen 12:00 Uhr betrat dann Markus Zosel die Bühne, ein Musiker und Buchautor der ebenfalls in Nordhessen zuhause – und seit Anfang der 1990er in der Musikszene unterwegs ist. 2016, 2017 und 2018 gewann er den „Music Award“ der „Akademia“ mit Sitz in Los Angeles und sein aktuelles Album „Rooftop Dancer“ erhielt von der gleichen Organisation den Award als bestes Album im Bereich Singer/Songwriter 2018.
Auch Markus ist oft und gerne in Walburg zu Gast, mal mit Band oder wie in diesem Fall solo. Er hat eine große Auswahl an eigenen Songs, aber auch seine Interpretationen von John Denver oder CCR um nur einige zu nennen sind immer wieder ein Erlebnis. Er beherrscht die 12-String-Gitarre perfekt und
dazu die glasklare Stimme und die bescheidene, freundliche Art sin einfach typisch für den Sänger. Somit endete gegen 15:00 Uhr ein Festival, dass sich einfach immer wieder lohnt.
Ein ganz besonderes Dankeschön gilt Ralf & Liga sowie dem gesamten Team für die Organisation und die wie immer erstklassige Zusammenarbeit und Unterstützung!
© Steffen Jammrath