Bandgründer Rüdiger Helbig muss man nicht mehr vorstellen, er zählt seit über 40 Jahren zu den festen Größen der europäischen Bluegrass- Szene und tut mit seinen regelmäßig organisierten Bluegrass-Camps auch viel für diese Musik. Vor zwei Jahren entstand die neue Besetzung seiner Band The Huckleberry Five, auch wenn man seither meist nur zu viert auf der Bühne stand.
Aktuell gehören dazu: Rüdiger Helbig (Banjo), Daniel Kehrle (Mandoline, Gesang), Christian Benke (Gitarre, Gesang) und Jim Klopfenstein (Kontrabass, Gesang). Die junge Geigerin Olga aus der Ukraine, die letztes Jahr die Band komplettierte, steht leider nicht mehr zu Verfügung. Es scheint nicht ganz einfach zu sein, für eine Bluegrass-Band die geeigneten Bandkollegen zu finden, bei denen alles zusammenpasst, nämlich das musikalische Können, die Auffassung was man wie spielen möchte und die Chemie, also das menschliche Miteinander.
Genau das scheint jetzt hier jetzt optimal passen. Christian, der Gitarrist mit den langen blonden Haaren, hat Jazz studiert und ist ein wahrer Virtuose auf seinem Instrument. Sein Gesang passt ideal zu den Folk-Songs, die die Band im Programm hat. Der junge Daniel aus Illertissen spielt sehr gut Mandoline und seine brillante Stimme ist wie gemacht für Bluegrass. Den Amerikaner Jim Klopfenstein muss man eigentlich nicht mehr vorstellen. Er lebt schon lange in Bayern, spricht deutsch und hat schon bei vielen Formationen mitgewirkt.
Der Rattlesnake-Saloon war an diesem 05.08.2021 so voll besetz, wie es unter derzeitigen Abstandsregeln möglich ist und die Erwartungen der Fans waren groß, schließlich hatten wir Huckleberry Five seit 2020 nicht mehr gesehen. Schon der Auftakt, die irisch angehauchte Eigenkomposition von Rüdiger Helbig „Glory“, ließ das Publikum aufhorchen und Stimmung war von Anfang an toll. Es gab lebhaften Beifall für jeden Song, auch für diejenigen Titel, die man bei uns nicht unbedingt kennt.
Da erklingen natürlich Klassiker der Bluegrass- Legenden, etwa von den Dillards oder uralte Traditionals, z.B. „Shady Grove“ oder „Shuckin´ The Corn“ und natürlich auch John Hartfords „Gentle On My Mind“. Schön, dass man mit „Fox On The Run“ auch etwas Musik von Manfred Mann neu aufpoliert hat. Bluegrasser vergreifen sich gern mal an Songs aus gänzlich anderen Genres, das weiß man, ein gutes Beispiel hierfür ist „The Weight“, ein Song von der Gruppe „The Band“, langjährige Begleitband von Bob Dylan.
Den schönsten Song, „Hickory Wind“ von Gram Parsons haben sich die Huckleberry Five für den Schluss aufgehoben.
Die Konzertreihe an Donnerstagen im Rattlesnake-Saloon wird natürlich fortgesetzt, es gibt teils Bluegrass, teils Country zu hören.