Ein steiniger Weg?
Seit über einem Jahr besitze ich nun die doppelte Staatsbürgerschaft, aber bis dahin war es ein steiniger Weg.
Nicht von den US Behörden. Nein der deutsche Amtsschimmel hat gewaltig gewiehert.
Da ich mit einem US Bürger verheiratet bin, hatte ich ja schon die Green Card. Als Ehepartner musste ich dann nur 3 Jahre in den USA leben, um einen Antrag auf Staatsbürgerschaft zu stellen.
Aber bevor dies geschehen konnte musste ich erst einen Antrag auf Beibehaltung der Deutschen Staatsbürgerschaft stellen, diesen genehmigt bekommen, erst dann kann ich den US Antrag stellen. Denn sollte die Staatsbürgerschaft vor der Genehmigung erteilt werden, verliert man die Deutsche Staatsbürgerschaft.
Und genau bei den Antrag auf Beibehaltung liegt der Hase ? im Pfeffer.
Man muss das ja genau begründen, warum man die zweite bzw. doppelte Staatsbürgerschaft annehmen möchte und auch welche Verbindungen man noch mit Deutschland hat um diese zu behalten.
Tja Verbindungen waren nicht schwer, Kinder, Familie Freunde, Versicherungen die nicht bestehen….So aber begründe, warum du die zweite haben möchtest.
Der deutsche Bürokraten denkt da mal anders darüber als du, der Antragsteller. Außerdem bekommt man ganz schnell den Eindruck, wenn man nicht prominent ist wird anders gemessen. Denn prominente Persönlichkeiten haben die doppelte Staatsbürgerschaft in Null-Komma nix und können im Grunde auch keine anderen Gründe als du “klein Erna” vorbringen.
So dauerte mein Kampf mit der deutschen Bürokratie fast 2 Jahre und drei Sachbearbeiter.
Eine der Begründung warum ich den US Pass möchte ,war und sollte laut Amt auch anerkannt werden, dass ich mich beruflich verbessern kann und die genannte Arbeitsstelle den US Pass voraussetzt. Nope anders gedacht…..mir wurde dann von einem Mitarbeiter mit Migrationshintergrund mitgeteilt, dass ich als Ausländer einen schlechteren Lebensstandard hinnehmen muss….? das muss man sich erst mal geben?.
So ging das fast zwei Jahre hin und her. Ich wurde natürlich bei den Begründungen auch immer einfallsreicher. Nein nein nein, abgelehnt….
Auch mit der Presse (wegen der Diskriminierung) habe ich gedroht. Ein deutscher Beamter fürchtet sich nicht.?
Nach unserem längerem eMail-Schlagabtausch, wurde es dem Herrn mit zu bunt und er verwies mich dann mit einer weiteren gereizten eMail an seine Vorgesetzte, mit der ich telefonisch in Kontakt treten sollte.
Ich denke wohl, sie sollte mir den Garaus machen.
Um nicht über zu reagieren ließ ich erst mal einen Tag verstreichen und hab am nächsten Tag kurz vor Büroschluss dort angerufen.
Die Dame war sehr nett und ich hab ihr dann den Fall noch nach kurz erläutert. Auch das, wie bei den drei Amtsträgern, dass mein Mann ein Veteran ist . Ohha, da wurde sie hellhörig. Ob ich das wohl beweisen könnte…. selbstverständlich ich schicke eine Kopie des VA Ausweises.
Was soll ich sagen, am nächsten Morgen beim aufwachen sehe ich eine eMail sehr kurz gehalten von meinem “Freund” – Antrag genehmigt.
So dann die Bearbeitungskosten überweisen und warten auf die Beibehaltungsurkunde….normalerweise muss man da zum unterschreiben ins Generalkonsulat. Für mich wäre/ist Chicago zuständig….mir ginge es ja nicht um die 7h Fahrt, aber die Stadt kann ich nicht ab.?
Aber dafür war jetzt der einzige gute Grund vonCorona….sie wurde mir zugeschickt, ich musste unterschreiben und wieder zurückschicken. Stempel drauf und wieder zu mir geschickt.
So, dann nach Erhalt den Antrag auf Staatsbürgerschaft abgeschickt. Das war so Mitte Juli 2020. Für Ende November hatte ich dann schon den Foto- und Fingerabdruck- Termin.
Mein Termin zum Interview- und Staatsbürgerschaftstest war dann für den 4.2.2021 angesetzt. Für diesen Tag war auch ein starker Schneesturm vorhergesagt…. von Jefferson bis Des Moines sind es 60 ;eilen. Die Chance das ich es nicht rechtzeitig zum Termin schaffen könnte war groß. Also schon eine Nacht früher hingefahren und im Hotel um die Ecke des USCIS Gebäudes übernachtet.
Ich war lange nicht mehr so aufgeregt. Ab 5 Uhr früh konnte ich nicht mehr schlafen. Termin war um 9:30 Uhr.
Dann war alles ein Kinderspiel, nett mit dem Interview-Officer geplaudert und festgestellt, dass seine Schwester bei uns im Saddle Club den Essenstand macht ??. Die Welt ist klein. Meine Zwölf Staatsbürgerschaftsfragen musste nicht nicht alle beantworten, da man sechs richtig haben musste, nach der 6ten hat er aufgehört zu fragen. Noch schnell Schreib- und Lesetest….
Also bestanden yeah…
Normalerweise muss man dann noch etwas auf die Einbürgerung warten.
Ich hatte Glück. Mein Officer fragte nach ob noch Platz wäre in der Zeremonie und hat mich mit reingeschrieben.
Um 11:12 Uhr am 4.2.2021 wurde ich dann in einer kurzen Zeremonie mit neun weiteren Anwärtern US Bürger. Auf Grund der Pandemie fand das alles im kleineren und nicht so feierlichen Rahmen statt….tja man kann nicht alles haben?
Ich muss erst 2024 zu Verlängerung meines deutschen Passes ins Konsulat und hoffe das ich dies im Honorar Konsulat in Kansas City erledigen kann, so wie schon bei unsere Tochter.