“Sound of Nashville” gelungene Premiere in Frankfurt und Köln

Nachdem am Wochenende in Berlin Tausende Fans beim 1. „ C2C – Country to Country“- Festival in Deutschland vor allem die “Headliner” wie Cam, Brett Eldredge und Keith Urban gefeiert haben, gab es auch die „Sound of Nashville“- Bühnen, wo sich junge Newcomer präsentieren konnten. Und genau diese jungen Musiker sind jetzt im Anschluß noch in vier großen deutschen Städten auf Club-Tour. Lauren Jenkins, Craig Campbell und Logan Mize in Frankfurt und Hamburg sowie Lindsay Ell, Twinnie und die „James Barker Band“ in München und Köln. Da ich persönlich leider nicht in Berlin dabei sein konnte, war ich in Frankfurt und Köln dabei.

Um 19:00 Uhr war Einlass und es standen schon einige Leute Schlange vor der Tür als ich angekommen bin. „Das Bett“ ist ein vergleichsweise großer Club im Frankfurter Gallusvirtel, mit einer großen Bühne, bei der man auch an der rechten Seite komplett entlang gehen kann und bei anderen Konzerten wunderbare Fotos von schräg hinter der Bühne machen kann.

Um 20:00 Uhr betrat dann Lauren Jenkins das Podium. Die junge, in Texas geborene und heute in Carolina lebende Sängerin begeisterte mich vom ersten Ton an. Eine frische, unverbrauchte, aber sehr kräftige Stimme, nur von ihrer Gitarre begleitet. Sie steht seit ihrem 15. Lebensjahr auf der Bühne und schreibt Songs, die aus dem Leben gegriffen sind. Authentische Countrymusic, die sich wohltuend von dem abhebt, was ansonsten heutzutage meist aus Nashville kommt. Ich hätte dieser hübschen Lady noch stundenlang zuhören und zusehen können, aber da war das Set auch schon vorbei. Ihren Namen sollte man sich auf jeden Fall merken!

Nach einer kurzen Umbaupause kam Craig Campbell. Sein Gesang erinnert meiner Meinung nach ein wenig an den jungen Randy Travis. Seit ca. 10 Jahren schon ist der Sänger aus Lyons/Georgia in den Vereinigten Staaten unterwegs. Begonnen hat er im Club „The Stage“ in Nashville und seitdem ist er sowohl mehrfach in der Grand Ole Opry aufgetreten, als auch bei der NBC „Today Show“ und anderen Sendungen. Engagieren tut sich der Entertainer auch in der „United Service Organisation“ (USO), welche sich um die Unterhaltungsangebote für US-Soldaten weltweit kümmert und der „Fight CRC“, wo es um den Kampf gegen Darmkrebs geht. Einige seiner Songs waren bereits in den Billboard-Country-Charts vertreten, wie 2010 der Titel „Family Man“, welchen er auch in Frankfurt performte. Leider musste auch er viel zu schnell die Bühne verlassen, um den Platz frei zu machen für den letzten Act des Abends.

Logan Mize, aus Clearwater/Kansas kam mit seinem Schlagzeuger Jimmy Elcock auf die Bühne, nur dass dieser sich hier auf das Cajon beschränkte. 2009 bereits veröffentlichte er sein Erstes von aktuell drei Alben von denen das Letzte 2017 herauskam. Für seinen letzten Song „I can’t stay away from a good time“ bat er dann noch eine Dame aus dem Publikum auf die Bühne, welche die Mundharmonika halten musste, während Logan mit seinen Händen weiter die Gitarre spielte. Nachdem auch dieser Teil viel zu schnell rum war, hofften viele Zuschauer im gut gefüllten „Bett“ auf eine Abschluss-Session mit allen drei Künstlern gemeinsam… Aber leider blieb das nur eine Hoffnung…

Im Anschluss standen aber alle Musiker noch für Autogrammwünsche und Fotos zur Verfügung, was auch gerne von den Fans genutzt wurde.

Noch während des Konzertes bekam ich die Anfrage, ob ich am nächsten Tag Lust hätte nach Köln zu fahren, wo Twinnie, die „James Barker Band“ und Lindsay Ell auf dem Programm standen. Natürlich hatte ich Lust, diese drei Acts live zu erleben.
Also ging es am Mittwoch, den 06.03.2019 an den Rhein ins “Blue Shell”.

Den Anfang in Köln machte die 1991 in York/UK geborene Singer/Songwriterin Twinnie. In ihrer Heimat ist sie auch im Theater, Kinofilmen und TV-Serien als Schauspielerin aktiv, ist aber seit 2017 auch regelmäßig beim C2C-Festival dabei. Ihr Musikstil ist Country- Pop, vergleichbar ein wenig mit Taylor Swift oder Miley Cyrus, wenn auch die Stimmlage eine ganz andere ist. Die junge Britin interpretierte vor allem ihre eigenen Songs, auch die von ihrer aktuellen Debut Maxi-CD „Better when I’m drunk“. Für mich persönlich war sie auf jeden Fall ein Highlight. Und ich hoffe, sie findet bald wieder den Weg nach Germany.

Nach der Umbaupause sorgte die aus Ontario/Kanada Stammende „James Barker Band“ für Stimmung. Dieses Land nördlich der Vereinigten Staaten verblüfft mich immer wieder mit außergewöhnlich guter Musik. Die Band hat in Kanada schon einige bedeutende Preise gewonnen, wie z.B. den Juno-Award für das beste Country-Album Kanadas. Auch in Köln hatten die drei Männer in den Holzfällerhemden keine große Mühe ihr Publikum zu fesseln.

Danach kam die Künstlerin, auf die ich mich schon besonders gefreut hatte – Lindsay Ell. Auch sie stammt aus Kanada, aus Calgary/Alberta. Als Kind war sie mit ihrem Vater oft auf Country- & Bluegrass- Konzerten & Jam-Sessions, wo sie das Gitarre- spielen lernte. Mit 15 Jahren wurde die am 20.03.1989 geborene Künstlerin von Randy Bachmann von „Bachmann Turner Overdrive“ („You aint see nothing yet“) entdeckt und er produzierte ihr erstes Album „Consider this“ im Jahr 2006. 2008 tourte Lindsay mit der Blues-Legende Buddy Guy durch Amerika. Mit 21 Jahren zog sie dann ganz nach Nashville und unterschrieb einen Plattenvertrag bei Stoney Creek Records. Durch ihr virtuoses Gitarrenspiel und ihre Stimme machte sie sich schnell einen Namen und war mit vielen bekannten Stars auf Tour, wie „The Band Perry“, Jennifer Nettles, Brad Paisley oder Keith Urban, um nur einige zu nennen. Und seit 2018 ist sie beim C2C- Festival dabei. In Köln gab sie einen Querschnitt durch die Titel ihrer Karriere zum Besten, auch von ihrem Album „The Project“ von 2017.

Alles in allem zwei wunderbare Konzerte, die schon jetzt Lust auf mehr machen… In diesem Sinne, nicht vergessen, im Juni kommt Jarrod Dickenson im Rahmen der “Sound of Nashville”- Reihe für drei Konzerte nach Deutschland.

© Steffen Jammrath