NightHawk bei den Flying Boots

Kaum zu glauben: Die Line Dance-Gruppe Flying Boots aus der Oberpfalz unter Leitung von Rainer Pech gibt es bereits seit 20 Jahren!
Aus diesem Anlass stellte man ein Fest auf die Beine, wie es die Fans nicht alle Tage erleben.
Das Ganze fand statt in einer großen Reithalle im Parksteiner Ortsteil Schwand in der mittleren Oberpfalz, in der mehrere hundert Gäste Platz fanden. Dass der Boden aus Sand bestand, hat niemanden gestört, denn in der Mitte war eine große Tanzfläche aufgebaut.

Aus Anlass dieses Jubiläums ließen die Flying Boots sich nicht lumpen und hatten eine der besten Country-Bands Europas engagiert: NightHawk, das sind fünf erstklassige Musiker aus dem Raum Saarland-Pfalz, die seit mehr als 20 Jahren auf allen großen Festivals in Europa zuhause sind und sich einen ausgezeichneten Ruf erworben haben.

Bringen wir es mal auf folgende Formel: Was ist der Unterschied zwischen einem Konzert und einer Show?
Die meisten Bands präsentieren ihrem Publikum ein gelungenes Konzert. NightHawk hingegen wartet mit einer gigantischen, energiegeladenen Show auf, die die Gäste vom ersten Song an in ihren Bann zieht. Das beginnt mit einer ganz individuellen Version des CCR-Klassikers „Lodi“, die so rockig klingt, dass man sie fast nicht wiedererkennt. „Can´t You See“ von der Marshall Tucker Band und „All Summer Long“ von Kidrock schließen da nahtlos an. Doch es bleibt nicht so rockig.
NightHawk hat sich aus den Country-Hits der letzten 25 Jahre das beste herausgesucht. Das sind zeitlose Hits von den Eagles, Garth Brooks, Brad Paisley oder Keith Urban. Und die werden nicht einfach gespielt, die werden zelebriert, dass es eine wahre Freude ist. Was die Jungs auf ihren Instrumenten können, erlebt man spätestens bei den Soli zu „Hotel California“ oder „Hillbilly Shoes“ (Montgomery Gentry).
Bandgründer Achim Rausch wartet auch gerne mal mit einem Gag auf: er holt eine junge Dame aus dem Publikum, hängt ihr seinen Bass um und stellt sie als neue Musikerin vor. In Wahrheit steht er hinter ihr und spielt.

Bewundernswert, wie jedes Bandmitglied sich in Szene setz. Der amerikanische Sänger James Bailey bewegt sich augenblicklich im Rhythmus, sobald die ersten Töne eines Songs erklingen. Tom Prox und Dieter Sladko, die beiden Gitarristen zählen zu den Besten ihrer Art und der Allrounder Dirk Steinhauer (Harp, Keyboards, Gitarre) rundet das ganze ab. Schlagzeuger David Schneider musste krankheitsbedingt passen, sein Stellvertreter Stefan machte seine Sache sehr gut, durfte aber im dritten Set einige Zeit pausieren, weil der in der Region bestens bekannte Schlagzeuger Klaus Schönauer im Publikum war und von der Band als Gastmusiker auf die Bühne gebeten wurde, wo er freudestrahlend ein Teil dieser dynamischen Country-Show wurde.

Auch in den Pausen war für Entertainment gesorgt: Die Flying Boots präsentierten einen Auftritt mit einer Auswahl der schönsten Tänze, die sie trainiert hatten und auch die vielen angereisten Line Dance Clubs wurden vorgestellt.

Dass NightHawk auch mal leise und gefühlvoll sein kann, bewies James Bailey mit einer selbstgeschriebenen Ballade, nur mit Akustikgitarre vorgetragen, zu Beginn des zweiten Sets.
Auch Achim Rausch hat einen Song selber geschrieben. „You“ heißt der schlicht und einfach und er kling sehr gut.
Zu Klassikern wie „The Breeze“, „Bad Case of Loving You“ oder „Copperhead Road“ kamen natürlich auch die Tänzer auf ihre Kosten. „Amazed“, „Tougher Than The Rest“, das sind starke Songs, die man lebendig halten sollte. Zu „But For The Grace Of God“ sang auch Rainer Pech kräftig mit. Er war ja vor Jahren Mitglied der Band „Custer“, die es leider nicht mehr gibt.

Zum Ende machen die Jungs von NightHawk gern mal einen Abstecher in Richtung Rock, oder sollte man sagen „Beat“? „Allright now“ stammt von der Band The Free und wurde 1970 veröffentlicht.
Die Country-Fans freuten sich natürlich noch mehr über „The Dance“ als krönenden Abschluss einer tollen Show.

 

Fotos: Karl Hofmann