LORELAY verzaubert Frankfurt

Am Samstag, den 27. Januar 2018 feierte Singer/ Songwriter, Verbalakrobatin, Powerfrau und Freigeist „LORELAY“ erfolgreich die Release Ihres Albums „BERLIN“. Volles Haus im Kult- Club „Frankfurter Art Bar“.

Wer LORELAYs frühere Werke kennt, konnte sich bereits auf eine glanzvolle Steigerung freuen. Auf ihrer Facebook- Seite durfte der geneigte Fan sich bereits ein Bild über ihre neuesten Songs machen, welche sie in den letzten Monaten immer wieder per Video- Vlog anspielte und überarbeitete. Die große Nähe zu ihrem Publikum hielt sie trotz Umzug vom geliebten Frankfurt in die Wahlheimat Berlin stetig bei. Hier sind die sozialen Netzwerke heute doch recht hilfreich, um auch „Fernbeziehungen“ weiterzuführen. Gestern abend in Frankfurt jedenfalls hätte man als „Neuzugang“ nicht damit gerechnet, dass die lebendige Musikerin bereits knapp zwei Jahre in der Hauptstadt ihr Domizil bewohnt. Die Liebe und der Wunsch nach Veränderung haben sie bewogen, neue Berge zu erklimmen und neue musikalische Einflüsse zu entdecken. Das Ergebnis kann sich sehen – und vor allem hören – lassen:

BERLIN lässt den Zuhörer geradezu mitfühlen, was sich für das engagierte „Self- Made- Talent“ in den letzten Jahren getan hat: Zum Beispiel, wie sie dem Publikum verriet, dass Berlin „einem ganz schön was auf die Kappe“ geben kann oder wie schwer es sich die Menschen dort stellenweise machen. Sie beschreibt u. a. mit ihrem Song „Küsse aus Berlin“ Singles, die sich sehnlichst einen Partner wünschen, diesen jedoch während ihrer fixierten Internet- Partnersuche im Netz nicht einmal wahrnehmen, wenn er in der U- Bahn vor ihnen steht: Sie schauen einfach nicht vom Smartphone auf.

Mit kleinen Anekdoten aus ihrem Leben ließ sie ihr Publikum schmunzeln über die ersten Berliner Gehversuche, um sich ein wenig „Taschengeld“ zu verdienen: So kreierte sie als Kellnerin einmal einen Chicken Wrap für Helene Fischer. Ein anderes Mal schüttete Sie Claudia Roth, MdB versehentlich ein Bier in den Schoß. Zu dieser Zeit entschied sie dann, dass das Thema Servicekraft „nicht wirklich Zukunft für sie habe“. Gut für ihre Fans, denn so bleibt ihr mehr Zeit, neue Songs zu schreiben und zu produzieren.

Den Startschuß des Abends machte LORELAYs hochgeschätzte Musikpartnerin und gute Freundin Janina Diestler, die mit englischsprachigen Singer/ Songwritertiteln das Publikum abwechselnd am Klavier und an der Akustikgitarre verwöhnte. Ihre Eigenkompositionen, wie z. B. das Stück „Everything“ oder der Love- Song „Fool“ gingen unter die Haut. Nach einer kurzen Pause erschien dann die Gastgeberin des Abends. Zuerst im Duo mit Janina, dann mit ihrer Band, bestehend aus Robert Appel (Schlagzeug), Kostantinos Kostis (Bass), Tim Wussow (Gitarre) und bereits genannter Janina Diestler (Gitarre, Backings), die von Co- Produzenten Sebastian Nowroth wunderschön farblich „in den Spot“ gerückte Bühne. Er war es auch, der für Mix und Mastering des Albums „Berlin“ zuständig war. Alle weiteren Produzententätigkeiten kommen tatsächlich von LORELAY selbst. Wie sie gleich zu Eingang die Besucher wissen lies, ist dies einfach „passiert“: Es fand sich kein geeigneter Produzent, also setzte sie sich, besonders motiviert von Freundin und Kollegin Janina Diestler, selbst an PC, Pult sowie Intrumente und „zauberte“ ihr Album mit allen Musikern kurzum selbst. Ein weiterer Grund, das Album nun „langsam in die Gänge“ zu bekommen, war, dass sie ihre lieben Fans, die bereits einen hohen Betrag für das „Crowdfunding“ zusammengezahlt hatten, nicht länger warten lassen wollte. Diese durften sich am Release- Abend über ihr persönliches Dankeschön- Paket samt gelungenem Album freuen, wenn sie es nicht bereits von der engagierten Liedermacherin per Post erhalten hatten.

Sozialkritische, ja fast Protestsongs, wie „Die Fäden der Welt“ zeigten eine in sich gereifte Künstlerin mit Statment, Mission und viel Seele. Mit Herzschmerz- Stücken, wie dem Zerrissenheits- Song „Alles was ich will“, dem Loslass- Song „Keine Steine“ und ihrer Komposition „Verliebt Verdammt“ (der fade Beigeschmack eines One- Night- Stands) besingt sie alle möglichen Facetten zum Thema Liebe. Ganz weit vorne in der Beliebtheitsskala ihrer Fans: Der wärmende Song „Wenn Du frierst“ von ihrem gleichnamigen Musikvideo (YouTube), welches das Multitalent ebenfalls alleine produziert hat. Jeder, der einmal an der Arbeit eines Musikvideos beteiligt war, weiß, dass es schon genug Arbeit ist, alleine ein Drehbuch zu verfassen oder „nur” Regie zu führen.

Und doch ist da noch so viel mehr, was den Musikfreund dahinschmelzen und in LORELAYs Welt eintauchen lässt: Ihre hervorragende Zusammenarbeit mit der gesamten Band, mal im Wechsel an zwei Gitarren lediglich zu zweit mit Janina, dann wieder solo mit ihrem preisgekrönten Song „Berlin“, mit dem Sie im Jahr 2016 in der Kategorie Singer/ Songwriter den „German Songwriting Awards“ gewann. Besonders beeindruckt waren LORELAYs Gäste von ihrer hervorragenden Arbeit am Looper, den sie immer wieder als wichtiges Tool einzusetzen wusste. Hier erntete sie besonders für den musikalisch und inhaltlich sehr ergreifenden Song „Bunt” lauten, anerkennenden Beifall. Entstanden war dieser Song übrigens im Format „Sounds like Heimat“ des WDR, in dem sie 2016 teilnahm und innerhalb eines Tages ein Lied über die Stadt Krefeld schreiben musste. Mittlerweile hat sich der Song zu einem Antifaschismus- Song gemausert.

Die junge Bardin beschloß ihre Release- Party mit dem wunderschönen Gänsehaut- Song „Loslassen“, gemeinsam mit Janina Diestler am Gesang und der Gitarre. Natürlich durfte die Zugabe nicht fehlen: Hier griff die Texterin auf den aktuell noch nicht erschienenen Song „Kein Morgen“ zurück, in welchem die Message lautet, das Leben zu genießen, nicht zu sehr durch die Zeit zu hetzen und Dinge, die wirklich zählen nicht zu verschieben. Mit dem bereits bekannten Song „Neubaugebiet“ und der kompletten Band verabschiedete sie sich dankbar in den „Feierabend“ und lud ihre Gäste zur Autogrammstunde am CD- Stand ein. Diese ließen sich die Chance nicht entgehen – ist sie ja bald schon wieder zu Hause in Berlin.

Ein wirklich gut durchgeplanter Abend mit einer schillernden LORELAY, tollen Musikern, einem dankbaren, begeisterten Publikum sowie einem sehr angenehmen Gastgeber. In die „Frankfurter Art Bar“ kommt man gerne wieder. Und das Album: Ein MUST- HAVE für jeden, der ein Freund von melodiöser, tiefgründiger, sozialkritischer, verspielter, ehrlicher, erdiger, experimenteller Musik ist.

Mehr über LORELAY:
www.lorelay.net
facebook.com/lorelaymusik
youtube.com/MusikvonInnen

 

Bericht & Fotos: Emmi Lu