Loose Moose Band Im schwarzen Amboss

Es gab eine Zeit, da hatten wir in Franken ein derart reiches Angebot an Country-Bands und Veranstaltungsorten, dass wir uns mit Recht als das deutsche Nashville bezeichnen durften. Leider existieren davon nicht mehr so viele.

Umso mehr freut es uns, dass die Loose Moose Band seit vielen Jahren erfolgreich Country Music präsentiert. Schon der Name ist ungewöhnlich, bedeutet er doch sinngemäß ‚losgelassene Elche‘. Verwechslungsgefahr mit anderen Bands ist somit kaum möglich, höchstens mit einer Theatergruppe gleichen Namens, doch die ist im kanadischen Calgary zuhause.

Bandgründer Luggi Habermann, im oberfränkischen Forchheim beheimatet, hatte in den ersten Jahren viele Wechseln bei der Bandbesetzung zu verkraften, doch in letzter Zeit ist die Formation erstaunlich lange stabil geblieben. Lediglich Gitarrist Sascha, der freundliche Oberpfälzer, musste berufsbedingt aussteigen. Ersatz war aber schnell gefunden: Manni, der neue Mann an den 6 Saiten ist den Fans nicht unbekannt. Bei der Frankfurter Band Arizona war er zehn Jahre lang aktiv und auch bei Country Blend, die man ja u.a. regelmäßig auf dem Nürnberger Volksfest erleben kann, hat er schon die Gitarre gespielt. Er macht das sehr gut, beherrscht nach nur wenigen Bandproben das Repertoire von Loose Moose tadellos und vor allem hat er Spaß dabei. Allerdings übertreibt er es in seinem Eifer etwas, denn er spielt die Steel-Guitar regelrecht an die Wand. Da herrscht noch dringender Abstimmungsbedarf bei den nächsten Band-Proben. Das dürfte für solch erfahrene Musiker aber kein Problem darstellen.

Am 13. April 2019 hatten wir Gelegenheit, die neue Loose Moose-Besetzung zu erleben. Im Cafe zum Schwarzen Amboss in Hausen bei Forchheim, wo die Band in der Vergangenheit schon öfter gespielt hat, präsentierten uns die fünf Jungs ein höchst abwechslungsreiches Programm aus alten und neuen Countrysongs. Von „Past The Point Of Rescue“ (Hal Ketchum) über „Fox On The Run“ (Manfred Mann) bis „Freight Train“ (Alan Jackson) war alles dabei, was wir so gerne hören.Dass diese herrlichen Songs auch das ganz echte Country-Feeling vermitteln, dafür sorgt u.a. der Hofer Otto Spieß, der seiner Steel Guitar herrliche Melodien zu entlocken vermag.

 

Auch ein paar schöne Raritäten, die man von anderen Bands selten hört, hat Loose Moose im Angebot. „Good Old Boys“ kennt man ansonsten von Waylon Jennings, „Member Of A Country Club” stammt von Travis Tritt und “Cabo San Lucas” war ein Hit für Toby Keith. Dass Leadsänger Ralf Lohnert, der sich beim Gesang mit Drummer Luggi perfekt ergänzt und abwechselt, Gold in der Kehle hat, merkt der Zuhörer vom ersten Song an, doch spätestens bei der Hymne „The Woman In My Life“ von Phil Vassar kann er sein ganzes Können zeigen.

 

Das Publikum war begeistert. Auch den Bassisten Andi wollen wir hier nicht unerwähnt lassen, er betätigt nebenher gekonnt das Mischpult und sorgt für einen sehr guten Sound.

Es versteht sich von selbst, dass man zur Musik von Loose Moose prima tanzen kann und das taten die Gäste an diesem Abend dann auch. Ob Line Dance oder Paartänze, die Tanzfläche war fast den ganzen Abend voll. Riesig ist der Saal des schwarzen Amboss, der uns ein wenig an ein Tanzlokal im Stil der 70er Jahre erinnert, ohnehin nicht, doch wenn kein Massenansturm von Fans zu erwarten ist, vollkommen ausreichend. Im Übrigen kann man dort auch sehr gut essen.

 

Fotos © Karl Hofmann