Good Vibratons & eine kochende Mitshubishi Electric Halle

Ein neuer Sommer – eine neue Tour. Mit 2500 Gästen in der charmanten und übersichtlichen Düsseldorfer Eventhalle war das diesjährige Konzert der amerikanischen Kultband „The Beach Boys”, gefolgt von einer ausverkauften Frankfurter Jahrhunderthalle am Vortag,  schon fast eine “kleine intime Party“. Unter den Besuchern konnte man allerlei bekannte Gesichter aus der deutschen Musikszene ausmachen, darunter Chris Andrews („Yesterday Man“, „Pretty Belinda“), welcher von Sänger Mike Love persönlich vom Bühnenrand begrüßt wurde. Auch mit im Publikum Country- und Folksängerin Dannyjune Smith, die ausgelassen mit dem tanzfreudigen Publikum zu den Klängen von „Little Do Scoop“, „Help me Rhonda“, „Barbara Ann“, „Wouldn´t it be nice“ und „Surfin´Safari“ das Parkett zum Brodeln brachte.
Nach über 50 Jahren Musikgeschichte standen vergangenen Dienstag natürlich nicht mehr alle Bandmitglieder der ursprünglichen Formation „on Stage“. Gründungsmitglied Mike Love sowie Bruce Johnston, der seit 1965 als Teil der beliebten US- Band fungiert, scharten eine Reihe sehr professioneller und sich perfekt in den Sound einfügender Musiker um sich. Darunter Tim Bonhomme, neben Bruce Johnston an den Keyboards mit den Original- Sounds, wie die beliebten Waldhörner, das legendäre Theremin u. v. m., John Cowsill an den Drums mit einigen Gesangsstücken, wie z. B. „Cotton Fields“ und California Dreaming“ vertreten, Jeffrey Foskett an der Gitarre, Keith Hubacher am Bass, Mikes Sohn Christian Love, der u. a. mit dem Song „God only knows“ in Erinnerung an den 1998 verstorbenen Carl Wilson für Gänsehautfeeling sorgte sowie Scott Totten, welcher nicht nur an der Gitarre brillierte, sondern auch gemeinsam mit dem zusätzlichen Ausnahmesänger Brian Eichenberger, Mike und Bruce den Song „And their Hearts were full of Spring“ à Capella performte. Bewegend ging dieser Song, erstmals produziert von „The Four Freshmen“ in den fünfziger Jahren unter die Haut und erntete Standing Ovations aus allen Reihen.
Getanzt wurde vermehrt nach der Pause. Es ging direkt zur Sache mit bunten Medleys der größten Hits. Das deutsche Publikum braucht immer erst einen kleinen „Schubs“ – dies wusste auch Bruce Johnston, der gleich zu Beginn der zweiten Runde zum Bühnenrand schritt und fröhlich zum Tanzen aufforderte. Das Publikum scharte sich um die „Jungs” und feierte ausgelassen weiter. Ein zweiter Moment der Erinnerung, welcher zu Tränen rührte, war der dem verstorbenen Beatles- Mitglied George Harrison gewidmete Song „Pisces Brothers“, welcher auf der Bühnenleinwand Videos und Fotos zum Besten gab, die die Beatles und Beach Boys im Jahre 1968 in Indien zeigten.  Insgesamt kann man die Idee der Bühnenleinwand als absolut gelungen beschreiben, denn sie zauberte nicht nur psychodelische Hintergründe mit Textteilen zum Mitsingen vor die Augen der Besucher, sondern gab auch zahlreiche Fotos aus allen Jahrzehnten der Beach Boys- Ära und viele Szenen zum Thema „Strand, Freiheit, Sonne und Lebensfreude“ an das Publikum weiter.
Nach insgesamt knapp drei Stunden dieses wundervollen Konzertes kamen die Beach Boys noch für zwei zusätzliche Songs zurück. Natürlich sorgte der letzte Song „Fun Fun Fun“ für einen glorreichen Abschluss der Love & Peace- Party in Düsseldorf. Die Band verbeugte sich vor dem frenetisch tobenden und glücklichen Publikum und lies sich verdient feiern.
Beach Boys – we love you! Thanks for this journey! Wir hoffen, Ihr kommt bald wieder!


Bericht: Emmi Lu
Fotos: © Didi Smith / Titelbild: © Emmi Lu