CD Review: Björn Heuser – Kopp voll Dräum (Nashville Recordings)

Tracklist:
1. Övverall
2. Mi Levve lang
3. Joot met mir
4. Johnny Cash
5. Su noh un doch su fään (Feat. Julia Hoeger)
6. Mieh Zick
7. Barfoss em Sand
8. Jlöckliche Mädche
9. Fedder em Wind
10. Do bes jet janz besonderes
11. Wörs do bei mir
12. Wo bes do hück Naach
13. Alles wat ich will
14. Ich will zo dir

„Kopp voll Dräum“ wurde aufgenommen in den Studios von Nashville Recordings.

Eins vorweg: Das ist bei weitem keine normale Country CD wie sie bisher in den meisten Fällen bekannt ist. Für mich als gebürtiger Rheinländer der quasi in Köln aufgewachsen ist trifft die CD direkt Herz und Seele.

Björn Heuser ist eigentlich Musikpädagoge, ist aber im Kölner Musikbusiness eine feste Größe. Bekannt wurde Er eigentlich erst durch seine „Mitsing –Konzerte“ im Kölner Brauhäusern oder im Müngersdorfer Stadion.

Heuser ist ein Musiker der Musik aus Spaß und Leidenschaft macht und nicht wegen dem kommerziellen Erfolg. So ist er auch zu dem Album „Kopp voll Dräum“ gekommen, weil er unbedingt mal was in einer der Musikhauptstädte dieser Welt aufnehmen und produzieren wollte.

Er schlägt in den zwölf Tracks lediglich die Country- und Rock’n Roll-Pfade ein ohne sie komplett zu verfolgen. Viele der Lieder kann man sich nach wie vor gut auf Kölner Karnevalssitzungen vorstellen.

Er setzt ein wenig mehr die Paddle-Steel-Guitar ein wie man es sonst hier in Deutschland gewohnt ist. Das ist auch schon das auffälligste was aus dem Bereich Country eigentlich übrig geblieben ist.

Aber eigentlich eignet sich der Kölsche Musikstil sehr gut um Countrymusik zu machen und transportieren. Der Kölner zählt auch gerne Alltagsgeschichten mit seiner Musik, ist auch oft melancholisch und träumt von der guten alten Zeit oder von Fernweh: Also auch die genau gleichen Inhalte wovon immer die Amerikanischen Vorbilder singen.

Da das Album ausschließlich in Kölsch gesungen wurde schließt es sich schon fast für den Mainstream Country Fan aus. Es ist wirklich nur für eine ganz kleine Gruppe von Musik Fans gemacht worden. Entweder man muss knallharter Björn Heuser Fan sein oder man muss zu der kleinen Schnittmenge an Fans gehören die sowohl Kölsch Musik als auch Countrymusik mögen.

Mein persönliches Highlight auf der CD ist der vierte Titel „Johnny Cash“, in dem der Godfather der Countrymusik nicht gecovert wird sondern lediglich als Vorbild besungen wird sein Leben genau so zu gestalten, freiheitsliebend und gegen alle Widerstände, wie Johnny Cash. Natürlich ist auch dieses Lied wieder etwas glorifiziert.

Ich hätte ja zu gerne einmal Mäuschen gespielt was die Techniker in Nashville gedacht haben als Björn Heuser die ersten Takte und Worte eingespielt hat. Denn Kölsch wird man in den USA nicht häufig hören……

Alles in Allem finde ich das Album sehr gelungen auch wenn es sehr, sehr speziell ist.

© Mario Reinartz