CD- Besprechung: Cowboy Bob & Trailer Trash – „Whiskey makes me mean“

Die Band um den in Arizona geborenen und seit 2003 in Jena lebenden Seth „Bob“ Flemming hat im Jahr 2017 bereits ihren 3. Tonträger veröffentlicht. Den Stil würde ich als Mischung aus Traditional Country sowie Elementen von Bluegrass und Rockabilly bezeichnen.

Die CD beginnt mit einem Instrumental, welches sofort Appetit auf „mehr“ macht.
„B.O.B.“ – „Bug-Out Bag“ ein Uptempo-Song über den „Notfall-Rucksack“ und die Dinge, die darin enthalten sein sollten. Whiskey sollte besser nicht drin sein, weil „Whiskey makes me mean“ – „Whiskey macht mich gemein“… Das zumindest ist der folgende Titel, welcher der CD auch den Namen gab. Wenn man davon zu viel hatte, tut man mitunter Dinge, welche direkt ins Gefängnis führen. Dort wiederum kann man oft ein neues „Tattoo“ bekommen, um welches sich das nächste Stück dreht. In dem Fall geht es aber um ein Tattoo, welches an eine Beziehung erinnern soll. Wenn man aber tatsächlich im Knast gelandet ist, dann vielleicht im „Cell Block Two“ – im „Zellenblock 2“, wo es auf der Silberscheibe weiter geht…

Im Song „Across the USA“ geht es dann um das Truckerleben, 2 Wochen quer durch die USA, bevor es wieder heim geht… Eine alte Trinkerweisheit kommt dann zu Gehör… „Half drunk is wastet money“ – Halb betrunken ist rausgeschmissenes Geld… Und nach einem ordentlichem Trinkgelage stellt sich dann die Frage: „Wer bringt den Müll raus?“ – Takin‘ out the trash“ ein wunderschönes Duett. Irgendwann geht auch jeder Aufenthalt hinter Gittern zu ende.

Wie es dann weiter geht, beschreibt „Out of Jail“. Wenn man in den Vereinigten Staaten von der Polizei eines Bundesstaates verfolgt wird, ist es oft hilfreich die Grenze zum Nachbarbundesstaat zu passieren, weil dort die Polizei des einen Staates keine Befugnisse hat. Eine solche Grenze ist z.B. die „Georgia State Line“, die Grenze von Georgia. Von einem flüchtigen Mörder, der sich von Krähen verfolgt fühlt, handelt „Crows“. Und wer sich verstecken muß, kann das besonders gut im Sumpf z.B. in Louisiana im „Swampland“. Ein Song mit bluesigem Einschlag, der besonders vom virtuosen Dobrospiel lebt.

Damit endet auch schon dieses kurzweilige Album, dass ich jedem Fan von ursprünglicher Countrymusic mit leichten Anklängen von Blues und Rockabilly nur wärmstens empfehlen kann. Viele der Titel sind in einer flotten Form des typischen „Boom-Chicka-Boom“-Sounds von Johnny Cash gehalten, was dieser Scheibe etwas Einzigartiges gibt. Wer die Möglichkeit haben sollte, diese Band live zu erleben, sollte sich die Chance nicht entgehen lassen, es lohnt sich!

© Steffen Jammrath